Nach Einigung zwischen Apple und Qualcomm

Intel beerdigt 5G-Modems

17. April 2019, 13:35 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Schlappe für Intel und Apple

Mit Intels Ausstieg blieb Apple keine andere Wahl, als doch die Einigung mit Qualcomm zu suchen
Mit Intels Ausstieg blieb Apple keine andere Wahl, als doch die Einigung mit Qualcomm zu suchen
© kelly marken - AdobeStock

Auf den ersten Blick erwecken diese Begründungen und die zeitliche Abfolge nach der Einigung – wahrscheinlich ganz bewusst – den Eindruck, dass Intel nach dem Absprung seines größten Kunden einfach keinen Sinn mehr in der Weiterverfolgung der Modem-Pläne sah. Wahrscheinlicher ist jedoch die genau umgekehrte Lesart. Denn schon on den letzten Wochen waren immer wieder Informationen durchgesickert, dass Intel bei der Entwicklung der 5G-Modems mit großen Problemen zu kämpfen hatte. Demnach hätte es ein iPhone mit 5G frühestens im Herbst 2020, wahrscheinlich sogar noch später geben können. Das hätte Apple, dessen iPhone-Verkäufe zuletzt sowieso schon unter den Erwartungen zurückblieben, gegenüber der Konkurrenz noch weiter zurück geworfen.

Und auch für Intel wäre es ein eher peinlicher Auftritt gewesen, der das Vertrauen in das Unternehmen als Lieferant für Zukunftstechnologien nachhaltig untergraben hätte. Insofern ist es durchaus plausibel, dass eigentlich Intels Entscheidung an erster Stelle stand und Apple dadurch erst dazu gezwungen wurde, eine Einigung mit Qualcomm zu suchen. Zwar sind Apple und Intel auch so die klaren Verlierer, konnten den Image-Schaden aber zumindest etwas begrenzen. Doch auch nach der Einigung ist fraglich, ob schon die kommende iPhone-Generation komplett mit 5G ausgestattet sein wird. Eher wird es wohl einzelne Modell-Varianten mit 5G geben – die sich Apple aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem hübschen Aufpreis bezahlen lassen wird.

Zuletzt sollte aber nicht vergessen werden, dass es neben Qualcomm noch einen weiteren großen Gewinner dieser Einigung gibt: die 5G-Technologie. Ihre Akzeptanz und Verbreitung werden dadurch deutlich schneller steigen. »Das iPhone hat eine enorme Schlagkraft auf dem Wireless-Markt. Sobald Apple auf eine neue Technologie setzt, hat es die Marktmacht, diese Technologie voranzubringen. Das gilt definitiv auch für 5G. Die Branche benötigt ein 5G-fähiges iPhone, um 2020 Wachstum zu erzielen«, bestätigt diese Sichtweise auch Lynnette Luna, Principal Technology Analyst bei GlobalData.


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