Desktop-Virtualisierung

IT-Arbeitsplätze müssen Spaß machen

9. April 2015, 16:40 Uhr | Yvonne Nestler, IT-Autorin aus Köln
© Luis Louro - fotolia

Die Zeit der Büros neigt sich dem Ende: In Zukunft greifen Mitarbeiter von überall und über jedes Endgerät auf ihren digitalen Arbeitsplatz zu. Doch wie arbeiten sie dann zusammen? Und auf welche Weise garantieren CIOs den Schutz der Unternehmensdaten?

Ein Arbeitsplatz, das waren einmal ein Schreibtisch, ein Stuhl, ein Telefon und ein PC mit Bildschirm. Manch ein CIO träumt sich gern in diese Zeit zurück, doch die Mitarbeiter wollen es anders. Denn wer im Privaten stets Smartphone oder Tablet bei sich trägt, der möchte auch im Dienst mobil sein. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PAC nutzen bereits 20 Prozent der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen mobile Endgeräte für die Arbeit, Tendenz steigend. Für IT-Verantwortliche bedeutet das viel Arbeit. Denn nun müssen sie nicht nur einen PC pro Mitarbeiter betreuen, sondern gleich mehrere Geräte mit verschiedenen Anforderungen an Installation und Service. Dass sich Daten und Anwendungen nicht mehr nur an einem Speicherplatz befinden, führt zudem zu einem hohen Sicherheitsrisiko.

Vergisst etwa ein Mitarbeiter im Zug ein Smartphone, auf dem unternehmenskritische Informationen gespeichert sind, können die Daten in die falschen Hände geraten. Ein weiterer Angriffspunkt: Die Daten werden per Funk übertragen und sind deswegen viel angreifbarer als bei Kabelverbindungen. Schaltet sich ein Dritter – zum Beispiel über so genannte IMSI-Catcher – in die Kommunikation ein, kann er übertragene Informationen abgreifen. Sind die Daten dann nicht einmal verschlüsselt, hat der Angreifer leichtes Spiel, sie auszuwerten. Doch wie viele Unternehmen müssen sich überhaupt mit dieser Bedrohung auseinandersetzen? Nicht wenige: Laut Hightech-Verband Bitkom greift heute bereits jeder dritte Beschäftigte von unterwegs auf die IT seines Arbeitgebers zu.

Hohe Kosten, geringe Sicherheit

Wesentlich ist auch die Frage, mit welchem Gerät der Zugriff erfolgt. Denn laut Bitkom setzen rund 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmer zumindest gelegentlich ihr privates Gerät für die Arbeit ein. Ein Alptraum für IT-Verantwortliche. Über das, was auf den privaten Geräten der Mitarbeiter passiert, haben CIOs keine Kontrolle. Ein Beispiel: Der durchschnittliche deutsche Smartphone-Nutzer installiert nach Zahlen von „SevenOne Media“ 31 Apps auf seinem Gerät. Leicht findet sich da eine arglos geladene Anwendung, die unerlaubt Informationen an Datensammler verschickt. Und ausgespähte Daten kosten Geld. Nach Einschätzung des Bundesverfassungsschutzes verursacht Spionage bei deutschen Unternehmen jährlich einen Schaden von weit mehr als 50 Milliarden Euro.

Sollten CIOs den Einsatz mobiler Geräte also ganz verbieten? Auch keine gute Idee. Immerhin erwarten laut der Initiative „Neue Qualität der Arbeit“ (INQA) 60 Prozent aller größeren deutschen Unternehmen Fachkräfte-Engpässe in den nächsten Jahren. Daher wird es für Unternehmen immer wichtiger, attraktiv für Mitarbeiter und Bewerber zu sein. Arbeit muss Spaß machen. Und überall und jederzeit arbeiten zu können ist für die deutschen Arbeitnehmer einer der wichtigsten Punkte. Das hat die Studie „Innovationsfelder der digitalen Welt 2013“ des Münchner Kreis e. V. herausgefunden. Damit bekommt auch das Home-Office mehr Bedeutung. „Die Arbeitswerkstätten werden wieder zurück ins Zentrum des Lebens verlegt – in die eigenen vier Wände“, sagt Unternehmensberater Holm Friebe in der Studie „eEtiquette@work“. „In Zukunft wird die Arbeit um das Leben gestrickt. Der heimische Küchentisch wird dann schnell mal zum Konferenztisch umfunktioniert.“

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