Verkabelungsinfrastruktur im Datacenter

IT-Cabling - kann doch jeder! Oder?

16. Juni 2017, 8:22 Uhr | Autor: Stefan Wiener / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Installation und Betrieb im Rechenzentrum

Neben der technologischen Weiterentwicklung spielen aber auch heute noch ganz grundlegende Themen eine wichtige Rolle für die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Rechenzentrumsinfrastrukturen; dazu gehört unter anderme die Planung der Verkabelung sowie die Kabelverlegung selbst: Dass die Bedeutung der Datenverkabelung für die Performance moderner Rechenzentren immer noch vielerorts unterschätzt wird, lehrt der Blick in (allzu) viele Datacenter. Strukturloser Kabelsalat in den Racks, der die Aktivtechnik verdeckt; überfrachtete Kabeltrassen, die nicht nur einen zerstörungsfreien Rückbau unmöglich machen, sondern auch die Betriebssicherheit im Rechenzentrum gefährden; strammgezogene Kabelbinder an den Glasfaserkabeln, die durch übergroßen Querdruck beschädigt werden: Das sind nur drei reale Beispiele für unsachgemäße Installationen, die dem Motto zu folgen scheinen: „IT-Cabling – kann doch jeder! Oder?“

Weil die Aktivtechnik nicht isoliert betrachtet werden kann, rückt somit auch die Projektierung der Verkabelung in der zeitlichen Abfolge einer Rechenzentrumsplanung deutlich nach vorn. Denn wie oben beschrieben gibt die Applikation, die eingesetzt werden soll, die maximal zulässige Länge der Übertragungsstrecken vor.

Wachsende Ansprüche an die Infrastruktur des Rechenzentrums
Für eine zukunftssichere und effiziente Gestaltung von Verbindungen in der Verkabelungsinfrastruktur ist gerade die genaue Analyse der heute bereits eingesetzten Protokolle und der über die nächsten Jahre zu erwartenden Entwicklungen von entscheidender Bedeutung. Mit dem Wachsen der Bandbreiten, die von neuer Aktivtechnik im heutigen Datacenter benötigt wird, wachsen auch die Ansprüche an die passive Infrastruktur. Die Datenverkabelung sollte daher so früh wie möglich geplant werden, am besten zusammen mit Stromversorgung und Klimatisierung. Ein durchdachtes und effektives Cabling sollte die Optimierung der Übertragungslängen und Dämpfungsbudgets mit einer übersichtlichen (und damit flexiblen) Struktur in Einklang bringen. Die Auswahl eines individuellen, für das jeweilige Rechenzentrum passenden Verkabelungskonzepts muss sich dabei im Rahmen der Normen EN 50173-5, EN 50174-1-2 und, sobald verfügbar, EN 50600-2-4 bewegen.

Zahlreiche Aspekte müssen bereits im Vorfeld einer Installation geklärt sein – heute mehr denn je. Die Komplexität der Technik und die Anforderungen an die Verfügbarkeit sind die wesentlichen Themen, die es zu synchronisieren heißt. Um dies zu bewerkstelligen, empfehlen sich die Erstellung eines Pflichtenheftes und das Hinzuziehen von Spezialisten.

Detaillierte Informationen zu diesem Thema erfahren Interessierte auch auf der Veranstaltung Datacenter Update (DCU 2017) am 21. Juni, in der Allianz Arena München. Auf der DCU wird auch der Autor dieses Beitrages, Stefan Wiener, sprechen. Herr Wiener arbeitet seit Mai 2016 für die Firma Rosenberger-OSI im Produktmanagement als Ansprechpartner für Planer.

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  2. Bedarf an höherer Bandbreite steigt
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