Angesichts der öffentlich geführten Diskussionen um die Zukunft der Arbeit in Zeiten künstlicher Intelligenz ist eine weitere Einschätzung der Unternehmenslenker bemerkenswert: Zwar sehen branchenübergreifend fast acht von zehn Entscheider (78 Prozent) positive Auswirkungen des KI-Einsatzes auf Personalkosten und -aufwand in der Produktion. Allerdings ist diese Erwartung weniger mit der Aussicht verbunden, menschliche Arbeit durch Roboter zu ersetzen. Derzeit sehen rund vier von zehn Entscheidern in der verarbeiteten Industrie und im Automotivsektor wegfallende Arbeitsplätze als zentrale Auswirkung durch den Einsatz von KI. In der Automobilindustrie geht es beispielsweise darum, mit intelligenten Assistenzsystemen monotone wie gefährliche Tätigkeiten deutlich zu reduzieren und zu unterstützen. „Den Ruf als Jobkiller erfüllt KI damit nach Überzeugung der befragten Entscheider zumindest heute noch nicht“, so Schmidt.
Neuer Managementkompass bietet Handlungsempfehlungen für den Einstieg in KI-Projekte
Zeitgleich mit den Studienergebnissen hat Sopra Steria Consulting einen Managementkompass Künstliche Intelligenz veröffentlicht. Er zeigt auf, welche Potenziale künstliche Intelligenz kurz- und mittelfristig bieten kann und welche Vorteile Unternehmen schon jetzt haben. Der Kompass bietet auch eine Übersicht über unterschiedliche Anwendungsbereiche wie Vertrieb & Service, Beratung, Personalmanagement und Kundendienst.
Der nutzbringende Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) hängt nicht zuletzt vom Grad der digitalen Reife ab, die ein Unternehmen bereits erlangt hat oder in absehbarer Zeit erreichen wird. Um das kurz- und mittelfristige Potenzial realistisch bewerten zu können, ist eine selbstkritische Betrachtung des aktuellen Vernetzungs- und Automatisierungsgrades, der Sicherheit eigener und externer IT-Infrastrukturen sowie verfügbarer Datenquellen ebenso notwendig wie strategische Überlegungen zur betrieblichen Organisation. Über eine Checkliste können Unternehmen die Roadmap für den Einstieg in KI konkret planen, indem sie ihre eigene Position bestimmen, ihre IT-Infrastruktur auf Tauglichkeit überprüfen und die Unternehmensprozesse darauf abklopfen, inwieweit sie sich für KI-Pilotprojekte eignen.
Über die Studie
Für die „Potenzialanalyse Künstliche Intelligenz“ wurden im Auftrag von Sopra Steria Consulting im Februar 2017 mehr als 200 (n=203) Geschäftsführer, Vorstände, und Führungskräfte im Business Development und aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Die Teilnehmer kommen aus Unternehmen der Branchen Banken, Versicherungen, sonstige Finanzdienstleister, Energieversorger, Automotive und sonstiges verarbeitendes Gewerbe, Telekommunikation und Medien sowie Öffentliche Verwaltung. Explizit von der Teilnahme ausgeschlossen waren Mitarbeiter und Führungskräfte von Beratungsunternehmen und Anbieter von IT-Lösungen sowie der Handel.