Aktuell arbeiten IT-Unternehmen, Staaten und somit Geheimdienste fieberhaft an der Entwicklung eines Quantencomputers. Denn dieser wird in der Lage sein, viele der etablierten Verschlüsselungen zu brechen. Die auf Basis der Quantenphysik beruhenden Entwicklungen werden die bisher bekannten digitalen Verschlüsselungsmethoden brechen und gleichzeitig neue Verschlüsselungen ermöglichen. Hintergrund ist, dass etablierte Verschlüsselungsverfahren auf der Tatsache und Sicherheit beruhen, dass die Primfaktorenzerlegung sehr aufwendig ist. Die schnellsten Supercomputer brauchen heute noch rund 150 Jahre, um die Primfaktorenzerlegung einer 300-stelligen Zahl zu bewerkstelligen.
Anders mit den in der Forschung befindlichen, hochentwickelten Quantencomputern, die aber aktuell noch keine Gefahr darstellen. Im Umkehrschluss werden IT-Abteilungen bis dahin mit den klassischen Problemen zu kämpfen haben, unter anderem dem Verlust von Schlüsseln und Zertifikaten, fehlerhaften Implementierungen von Kryptografie-Verfahren sowie neuen Angriffsmethoden. Also, es bleibt spannend hinsichtlich der Schlüsselfrage: Quo vadis Verschlüsselung?
Exkurs: Der Blick zurück
Verschlüsselung: eine lange Geschichte
Die Geschichte der Kryptografie reicht lange in der Menschheitsgeschichte zurück. Nach heutigen Erkenntnissen nahm die Kryptografie rund 1.900 vor Christus mit ägyptischen Verschlüsselungen (spezielle Hieroglyphen) ihren Anfang. Der Weg führte unter anderem über den "Caesar-Code" und der "Nomenklatur" bis zur Kryptografie-Maschine Thomas Jeffersons, der deutschen „Enigma“ und der Kryptografie-Software "Pretty Good Privacy", kurz PGP. Die aktuelle Entwicklung forscht an Quantencomputern, mit deren Hilfe ein Paradigmenwechsel in der Kryptografie bevorstehen könnte.