4. Überprüfung der Einhaltung von Datenschutzgesetzen und -richtlinien
Von besonderer Bedeutung ist auch die Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Das betrifft zum Beispiel die Erfassung, Speicherung und Nutzung personenbezogener Daten, die im Bundesdatenschutzgesetz geregelt sind. Aber Provider müssen natürlich auch branchenspezifische Standards und Compliance-Vorgaben abdecken. So gilt beispielsweise für Handelsunternehmen und Dienstleister, die Kreditkarten-Transaktionen speichern und übermitteln, der Payment-Card-Industry Data-Security-Standard (PCI-DSS). Das Regelwerk umfasst eine Liste von zwölf konkreten Sicherheitsanforderungen an die Rechnernetze der Provider. Auch im Finanzsektor oder Gesundheitswesen finden sich klare branchenspezifische Vorschriften, die ebenfalls von allen externen Dienstleistern wie Cloud-Providern zu beachten sind.
5. Überprüfung der Konsistenz hybrider Infrastrukturen
Ein Unternehmen, das eine Outsourcing-Strategie verfolgt, sollte auch überprüfen, ob das Management und die Upgrades von Workloads beim Provider in einer Weise erfolgen, die mit Workloads an anderen Orten übereinstimmt und integrierbar ist. Red Hat beispielsweise unterstützt seine Kunden bei der Wahl einer geeigneten, sicheren Public-Cloud-Umgebung. Im Rahmen des Certified-Cloud-Provider-Program (CCP) wird überprüft, ob ein Provider zertifizierte Hardware und Hypervisoren nutzt und von Red Hat zertifizierte Red Hat Enterprise Linux Images bietet. Außerdem müssen die Provider dieselben Updates und Patches bereitstellen, die man auch direkt von Red Hat erhält, und einen klar definierten Software-Support anbieten. Damit wird sichergestellt, dass auch bei Images in einer Public Cloud aktuelle Security-Patches installiert sind und dass Workloads beliebig zwischen Public-Clouds und der eigenen Infrastruktur verlagert werden können.
6. Festlegung von Richtlinien zur Überwachung, Steuerung und Risikokontrolle
Cloud-Computing ist deutlich mehr als nur eine technische Art der Bereitstellung von Computerleistung. Benötigt werden klare Zuständigkeiten, Prozesse (Governance) und Sicherheitsrichtlinien beim Cloud-Provider. In vielen Unternehmen gibt es bereits eindeutig dokumentierte Richtlinien zur Risikokontrolle, Überwachung und Steuerung, die natürlich auch allen national geltenden Gesetzen und Vorschriften entsprechen müssen. Für deren Einhaltung ist zum Beispiel ein eigener IT-Sicherheitsbeauftragter zuständig, den es auch beim Cloud-Provider geben muss. Darauf sollte ein Nutzer von Cloud-Services auch achten, denn eines darf nicht vergessen werden: Auch bei einem Outsourcing von IT oder Geschäftsprozessen ist ein Unternehmen verpflichtet, alle Anforderungen des Risikomanagements zu erfüllen. Und deshalb ist es zwingend erforderlich, den Ort der Datenhaltung, die Art der Datensicherung und Datenzugriffsmöglichkeiten durch den Provider exakt unter die Lupe zu nehmen.
"Entscheidet sich ein Unternehmen für einen Cloud-Anbieter, spielen vertrauensbildende Maßnahmen eine zentrale Rolle. Sind die Kontrollmechanismen zwischen dem Cloud-Provider und dem Kunden eindeutig geregelt und verlässlich, entsteht auch Vertrauen", erklärt Frederik Bijlsma, EMEA Business Unit Manager Cloud bei Red Hat. "Cloud-Provider können hier ihren Teil zum Beispiel durch klar definierte Sicherheitsrichtlinien und Zertifizierungen beitragen."