Zuerst der Einzelhandel – dann der Channel

M-2-M wächst auf leisen Sohlen in den Mittelstand

13. August 2015, 14:57 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Relevanz für den Channel

Dennoch sollten sich der deutsche Mittelstand und im Besonderen der Channel nicht vom Thema M-2-M abwenden. Den größten Sprung im Markt machte im vergangenen Jahr der Einzelhandel, der seinen Anteil im Vergleich zu 2014 mit mittlerweile 32 Prozent fast verdoppelte. Hier würden beispielsweise SIM-Karten in Digital Signage-Lösungen stecken, die ihre Inhalte mittlerweile einfach über das Mobilfunknetz erhielten, erklärt Brenneis.

Auf die Frage, wie sich die Zukunft der Endkonsumenten mit M-2-M verändern würde, sagte der Voda-fone-Manager: »Das Warten an der Kasse wird meiner Meinung nach der Vergangenheit angehören.« Jedes Produkt würde schon
im Einkaufswagen gescannt und die Gesamtrechnung beim Verlassen des Ladens erfasst. Anschließend bucht das System den Betrag nach einer kurzen Bestätigung ohne eine aktive Beteiligung des Kunden von seinem Konto ab.
Zwar sind die M-2-M-Projekte oft noch nicht für mittelständische Reseller geeignet, die Technik an sich könnte allerdings besonders den stationären Handel grund-legend verändern, wie das Beispiel von Brenneis zeigt. Gerade in Deutschland würden Mitarbeiter entsprechende Lösungen schnell akzeptieren, was laut dem Vodafone-Director an der guten Ausbildung liegt. Im Gegensatz zu Deutschland, wo 47 Prozent der Befragten angaben, dass M-2-M ihr Geschäft grundlegend verändert hätte, waren es in der gesamten EU nur 25 Prozent. Und auch die Investitionen scheinen sich immer schneller auszuzahlen. Gaben 2014 noch 49 Prozent an, dass sie den ROI ihrer Lösung erreicht hätten, waren es 2015 schon 59 Prozent.

M-2-M immer sicherer

Der Mittelstand ist also nicht mehr ausgeschlossen und zeigt seinerseits hohes Interesse an M-2-M. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Kommunikation zwischen den Maschinen immer sicherer wird. »Die Verschlüsselungsmechanismen nehmen zu, während die Barrieren der Technologie für Unternehmen sinken«, erklärt Brenneis.

Wenn der M-2-M-Markt weiter mit dieser Geschwindigkeit wächst, wird es auch nicht ausbleiben, dass der ITK-Channel ebenfalls an diesem Wachstum teilhaben kann. Denn je kleiner die Projekte und je weiter deren Streuung, umso schwieriger wird es für die Netzbetreiber, alles über ihr Direktgeschäft abzudecken. Dass Reseller sogar von Anfang an mit einbezogen werden können, zeigte bereits Telefónica. Im Gegensatz zum M-2-M-Marktführer Vodafone hat der Münchner Netzbetreiber ein eigenes Partner-programm für diesen Bereich aufgesetzt. »M-2-M ist definitiv ein Mittelstandsthema«, erklärt Helmut Schnierle, Vertriebsleiter M-2-M bei Telefónica, im Interview mit CRN. Zwar hat das Unternehmen erst eine vergleichsweise geringe Zahl an Partnern. Hauptsächlich, da die Projekte sehr speziell und noch selten sind.

Dennoch will Telefónica bei M-2-M wachsen und den Channel weiter ausbauen, nicht zuletzt, da die großen Konzerne den Markt doch nur bis zu einem gewissen Grad durchdringen können. »Wir als Telekommunikationsanbieter sind viel zu eingeschränkt in unserer Leistungsfähigkeit«, konstatiert Schnierle.


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