Neue Tarife und Produkte für die Maschine-zu-Maschine-Vernetzungen sollten aufgrund des dynamischen M2M-Markts innerhalb weniger Monate bereitstehen. Gefragt sind Lösungsansätze, wie Telekommunikationsanbieter diese Anforderung ohne große Investitionen in neue Technologien erfüllen können.
Telekommunikationsanbieter besitzen heute meist Entwicklungszyklen von etwa neun bis zwölf Monaten für neue Tarife und Produkte. Dies liegt daran, dass sie bei Telefonie- oder Internet-Diensten zahlreiche Herausforderungen erfüllen müssen. Dazu gehören sowohl technische Anforderungen wie die Funktionsfähigkeit auf vielen verschiedenen Gerätetypen und Betriebssystemen als auch Compliance-Aufgaben oder exakt nachvollziehbare Abrechnungen. Da viele Kunden – bei Privatanwen-dern teils mehrere Millionen – die Angebote nutzen, ist zudem eine weitgehende Automatisierung zwingende Voraussetzung für möglichst reibungslos laufende Produkte.
Im vergleichsweise neuen Bereich der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation herrschen dagegen völlig andere Gesetze: Hier werden in der Regel keine Standardprodukte für tausende Kunden angeboten, sondern individuell angepasste oder sogar völlig neu erstellte Lösungen für jeden Anwendungsfall. Dies bedeutet, dass die Installation und Wartung nicht weitgehend automatisiert werden muss, da selbst eine manuelle Implementierung und Konfiguration im Einzelfall keinen großen Mehraufwand erfordert und einige administrative Tätigkeiten wie SIM-Handling vom Kunden selbst durchgeführt werden kann. Erst im zweiten Schritt, also wenn die Lösung bereits erfolgreich eingeführt wurde, sollte eine Automatisierung erfolgen, um die operativen Kosten zu senken und das volle Potenzial des Business-Cases des Produkts auszuschöpfen. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist die höhere Agilität und Flexibilität von M2M-Produkten. Während sich Telefontarife oder selbst Internet-Anwendungen nur allmählich und oft nur im Preis ändern, kann eine M2M-Installation in wenigen Monaten völlig anders aussehen, da der Kunde zum Beispiel einen neuen Auftrag erfüllen muss oder der Markt andere Anforderungen stellt. Daher sollten TK-Anbieter neue Produkte oder Tarife innerhalb von drei bis vier Monaten entwickeln und bereitstellen können.
Eine Möglichkeit dazu ist das Erstellen eines völlig neuen und unabhängigen Prozesses mit Hilfe spezieller Development-Lösungen. Dieser Ansatz ist jedoch vergleichsweise aufwändig. Zum einen muss der Prozess an sich geplant, entwickelt, getestet sowie mit verschiedenen Abteilungen abgeklärt und freigegeben werden. Alleine dieser Vorgang erfordert häufig mehr als neun Monate. Zum anderen ist die Anschaffung neuer Entwicklungslösungen vergleichsweise teuer und auch die Implementierung sowie die Gewährleistung der Kompatibilität mit der bestehenden Infrastruktur kann eine große Herausforderung darstellen.