Aus diesem Grund sollten Telekommunikationsanbieter eher bestehende Prozesse anpassen, um die speziellen Anforderungen des M2M-Business zu erfüllen. Ein sinnvoller Ansatz für die Verkürzung von Entwicklungszeiten ist ein agiles Produktionskonzept. Hier wird jeder neu zu entwickelnde M2M-Tarif zuerst auf das "minimal vermarktbare Produkt" reduziert, um die Entwicklungskosten und -zeiten möglichst gering zu halten. So wird das Rumpfprodukt schneller erstellt und auf Funktionsfähigkeit geprüft. Anschließend lässt es sich bereits beim Kunden implementieren und manuell betreiben, da es sich um eine individuelle Lösung mit vergleichsweise wenig Realisierungsaufwand handelt. Auch weitere Funktionen oder Prozesse lassen sich zuerst manuell konfigurieren und kontrollieren.
Anschließend werden die weiteren Anforderungen sowie die Automatisierung im Development/Operation-Modus realisiert. Das bedeutet, aus den zu optimierenden (Rumpf-)Produkten werden die einzelnen neu zu entwickelnden Bestandteile bestimmt und in Form von konkreten Umsetzungspaketen in die Entwicklung eingesteuert. Diese Pakete werden im Rahmen einer agil gesteuerten Realisierungspipeline priorisiert und entsprechend umgesetzt. Die Priorisierung erfolgt dabei unabhängig vom Projekt anhand von Aufwand, Umfang, Kapazitäten, Deadline, betroffenen Nutzern und weiteren Kriterien.
Die Reihenfolge zur Realisierung muss jedoch nicht zwingend zeitlich nacheinander eingehalten werden, sondern nur in Sachen Priorisierung. Falls zum Beispiel zwei Pakete andere Kapazitäten und Entwickler benötigen, lassen sie sich gleichzeitig und unabhängig voneinander umsetzen. Gerade diese parallele Entwicklung der verschiedenen Pakete und Projekte ist ein großer Vorteil der agilen Methode. Zudem sind die Ressourcen skalierbar. Zum Beispiel lassen sich Entwicklungsschritte auslagern, Anwendungen per Cloud-Dienst anfordern oder Rechenkapazitäten aus anderen Bereichen hinzuschalten. Dann können sogar mehrere Pakete, die identische Ressourcen erfordern, gleichzeitig umgesetzt werden. Ist das Vollprodukt im Markt eingeführt, wird es in der Praxis dann oft schon seit mehreren Monaten im Teilbetrieb eingesetzt, sodass Kunden und Anbieter bereits davon profitieren. So muss niemand mehr zwölf Monate auf das Vollprodukt warten, sondern nur drei Monate auf das lauffähige und funktionsfähige Teilprodukt.