Ergänzend oder auch alternativ zu dieser agilen Methode können Telekommunika-tionsanbieter einen "Fast Track"-Entwicklungsprozess nutzen. Im Prinzip lässt sich dabei sogar der bisherige Entwicklungsmodus erhalten, er wird aber mit Hilfe bestimmter Regeln abgekürzt. Zum Beispiel kann auf Integrationstests verzichtet werden, wenn nur ein System von der Änderung betroffen ist. Bislang müssen TK-Anbieter neue Produkte für zahlreiche verschiedene Geräte, Plattformen, Betriebs-systeme, Anwendungen, Dienstleister oder Internet-Technologien testen. M2M-Lösun-gen kommen in aller Regel aber nur bei einem Kunden und auf einer spezifischen Plattform zum Einsatz. Entsprechend muss die individuelle Lösung auch nur darauf lauffähig sein. Alle anderen Plattformen oder Geräte müssen daher nicht getestet werden. Dieses Vorgehen lässt sich auf einen anderen Anwendungsfall verschieben, bei dem gerade dies dann gefordert wird.
Auch Regressionstests sind nur selten nötig und können in der Regel deutlich reduziert werden. Diese prüfen die bisherigen Funktionen erneut, um die sie ersetzenden neuen Funktionen mit den entsprechenden Ergebnissen vergleichen zu können oder zu gewährleisten, dass die bestehenbleibenden Funktionen nicht durch die neuen Features verändert werden. Da M2M-Anwendungen jedoch meist eine Lösung für eine spezifische Anforderung des Kunden darstellen, ist nur zu prüfen, ob der Bedarf tatsächlich erfüllt wird und alle Funktionen wie gewünscht bereitstehen.
Outsourcing verteilt Belastung
Eine weitere Option stellt die Konzentration der eigenen IT-Abteilung auf die Kernentwicklung und die Auslagerung der speziellen Business- und IT-Prozesse in ein eigenständiges Unternehmen oder an einen Dienstleister dar. Dieser ist dann nicht mehr aus reinen internen Compliance-Gründen verpflichtet, sämtliche Entwicklungsabhängigkeiten, Tests und Prozesse zu berücksichtigen. Er kann zum Beispiel neue Funktionen mit Hilfe von standardisierten Schnittstellen und Anwendungen schneller und weitgehend automatisiert prüfen. Zudem ist er in der Lage, Tätigkeiten noch weiter an spezialisierte Dienstleister oder Partner auszulagern, die bestimmte Anforderungen, zum Beispiel für die jeweilige Branche oder in Sachen Datenschutz und Sicherheit, noch schneller erfüllen können. Mit schlanken und effizienten Prozessen, exakt angepassten Kapazitäten sowie spezifischem Know-how lassen sich dann neue Tarife und Produkte für M2M-Verbindungen noch schneller entwickeln. Außerdem lassen sich auch hier die Lösungen vorübergehend manuell betreiben, teilweise sogar von wiederum darauf spezialisierten Partnern, wenn sie nur bei einem oder wenigen Kunden laufen.
Fazit
Alleine durch Prozessumstellungen und organisatorische Änderungen lässt sich die Zeitspanne für die Bereitstellung der Lösung von meist neun bis zwölf Monaten auf drei Monate und damit auf bis zu ein Viertel reduzieren. Dafür sind keine neuen, kostenintensiven Development-Lösungen nötig sowie keine aufwändig zu erstellenden Prozesse. So können Telekommunikationsanbieter mit wenig Aufwand und Investition zeitnah vom zukunftsträchtigen M2M-Markt profitieren.