funkschau: Herr Hägele, wie lange gibt es schon Java-basierte Funkmodule von Cinterion?
Andreas Hägele: Vor etwa zehn Jahren brachte Cinterion mit dem TC45 das erste M2M-Industrie-Modul auf den Markt, das Embedded-Processing auf Basis von Java unterstützt. Dies bedeutet, dass die Kundenapplikation ohne zusätzliche Speicher oder Coprozessoren direkt auf dem Modul läuft und Sensoren direkt ansteuern kann. Diese auf den ersten Blick kleine Innovation legte den Grundstein für alle zukünftigen Weiterentwicklungen und den Erfolg von Java im M2M-Markt.
Bei der Einführung des speziell für den Einsatz in der M2M-Umgebung geeigneten „IMP-NG“-Profils für Java-2003 hat Cinterion dieses in der Standardisierung vorangetrieben. Ziel war dabei, die Dateigröße der virtuellen Maschine zu minimieren und die eigene Prozessorleistung des Moduls optimal zu nutzen. Fast ein Jahrzehnt später hat sich Java durch seine allgemein große Verbreitung nun auch in großem Umfang im M2M-Markt durchgesetzt, angefangen bei Smart-Metering und Healthcare über Flottenmanagement bis hin zu Automotive-Anwendungen.
funkschau: Warum hat sich Cinterion für Java als Programmiersprache entschieden?
Hägele: Wir haben verstanden, dass unsere Kunden besonderen Wert auf die Unterstützung offener Standards, Wiederverwendung der eigenen Software und somit Investitionsschutz legen. Als die am weitesten verbreitete Programmiersprache eignet sich Java besonders gut für den Einsatz in M2M, speziell für Client-Server-Architekturen, wo bereits viele Lösungen auf Basis von Java existieren.
Mit Hilfe von Software-Development-Kits lassen sich Anwendungen in den gängigen Entwicklungsumgebungen wie Eclipse oder Netbeans testen und Fehler einfach beheben. Aufgrund der „sandbox“-Architektur von Java ist außerdem die Funktionalität des Moduls gegenüber der Kundenapplikation separiert und kann dadurch nicht kompromittiert werden.