Studie

Münchner Kreis: Zukunftsbilder der digitalen Welt

6. Dezember 2011, 10:15 Uhr | Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Der lebenslange Datentresor

Das Zukunftsbild „Der lebenslange Datentresor“ belegt: Für die Nutzer ist die lebenslange Verfügbarkeit persönlicher digitaler Daten von hoher Bedeutung. Die Menge der persönlichen digitalen Daten steigt im Wandel zur digitalen Gesellschaft exponentiell an. Dadurch ist es für den Einzelnen nicht mehr möglich, für eine lebenslange Verfügbarkeit der eigenen digitalen Daten, sowohl technisch als auch zeitlich, zu sorgen, heißt es in der Studie.

Bei der Akzeptanz hat der Münchner Kreis wiederum große Unterschiede festgestellt: Der lebenslange Datentresor, der die zuverlässige und sichere Speicherung digitaler Inhalte mit einer ortsunabhängigen und langfristigen Auffindbarkeit und Lesbarkeit verbindet, stößt vor allem in China, Brasilien und Korea auf hohe Resonanz. Während 90 Prozent der Befragten in China den Datentresor nutzen möchten, sind dazu in Deutschland immerhin 57 Prozent bereit. Aber nur jedem dritten Deutschen gefällt es, dass der Datentresor den lebenslangen Zugriff auf persönliche Daten – unabhängig vom Datenformat oder der nötigen Soft- oder Hardware – ermöglicht.

Die Aufgeschlossenheit für das Zukunftsbild ist auch hier in den USA und Deutschland deutlich geringer als in den Vergleichsländern. In Brasilien und Südkorea hält jeweils jeder Zweite (48 Prozent) den Datentresor für relevant – in Deutschland nur jeder Vierte (26 Prozent). Insgesamt verweisen die Ergebnisse auf eine höhere Innovationsoffenheit bei den Nutzern in China, Brasilien und Korea.

Allerdings lassen sich auch deutliche Entsprechungen ausmachen, heißt es weiter: So zeige das Beispiel „lebenslanger Datentresor“ den auch in anderen Zukunftsbildern genannten Punkt, nämlich Angst vor Datenmissbrauch, als wichtigste Barriere. Auch die bislang noch ungeklärte Frage, was mit den Daten nach dem Ableben passiert, stellt ein Akzeptanzproblem dar. „Hierauf ist zu reagieren, wenn eine intelligente Langzeit-Speicherfunktionalität im privaten Nutzungskontext Verbreitung finden soll“, so der Münchner Kreis.

Dass diese Anwendung, die – trotz des Phänomens des digitalen Verfalls von Daten durch unterbrochene Kompatibilität von Datenformaten, Programmen und Betriebssystemen – Daten auffindbar und lesefähig erhält sowie zusätzlich den lebenslangen, sicheren Zugriff gestattet, sich zu einer neuen Schlüsselfunktion mit technischer und gesellschaftlicher Relevanz entwickelt, belegen die Umfrageergebnisse der Zukunftsstudie 2011.

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