Wenn es Microsoft gelingt, die Vorteile des Lync-Server-2010 in die Unternehmen zu tragen, ist der Markt für klassische Telefonanlagen innerhalb von wenigen Jahren ausgetrocknet. Und die Redmonder haben den Vorteil, mit ihren Produkten bei zahllosen Unternehmen bereits einen Fuß in der Tür zu haben. Spannend bleibt die Frage, ob es die Tür der richtigen Leute ist oder ob es bei größeren Unternehmen bei getrennten Zuständigkeiten für Telekommunikation und IT bleibt.
Steht nun bei jedem Unternehmen der Umstieg auf VoIP an? Wer nicht ohnehin gerade dabei ist, seine Telefonanlage zu ersetzen, sollte Bewährtes nicht einfach rausschmeißen. Bei „Voice pur" ist der Lync-Server nach wie vor schwächer als die klassischen Anlagen. Aber Unternehmen ab einer Größe von etwa einhundert „Information Workers" sollten den Einstieg ernsthaft prüfen. Dabei ist es sowohl möglich, einen Teil der Mitarbeiter zu migrieren, als auch nur einzelne Features von Lync-Server-2010 zu nutzen oder die alte und neue Technologie zu verknüpfen. Wenn jemand anruft, klingelt dann gleichzeitig das Telefon und der Lync-Client - und man hebt ab, wo man möchte. Es geht zunächst vor allem um einen Einstieg, nicht um einen Umstieg.