Unified-Communications spielt bei vielen Unternehmen aktuell noch eine untergeordnete Rolle - wird aber in den kommenden Monaten zu einem immer wichtigeren Thema. In einer Umfrage des ITK-Spezialisten Aastra in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Frost & Sullivan unter Systemintegratoren, Serviceprovidern, Consultern, Distributoren und Resellern gaben lediglich fünf Prozent der Teilnehmer an, dass die Mehrheit ihrer Kunden bereits UC-Lösungen anwendet. 65 Prozent der Befragten erwarten aber noch 2010 eine zunehmende Nachfrage nach kompletten UC-Paketen oder einzelnen Diensten. Ein Grund für die bisherige Zurückhaltung ist laut Studie die vergangene Wirtschaftskrise. Mit deren Ende würden verschobene Investitionen nun nachgeholt.
Betrachtet man die einzelnen Dienste, die unter dem Begriff Unified-Communications zusammengefasst werden, so messen ihnen die Umfrageteilnehmer unterschiedliche Vermarktungschancen bei. Eines der Topthemen der kommenden Monate ist für 62 Prozent der befragten ITK-Spezialisten Fixed-Mobile-Convergence (FMC), gefolgt von Unified-Messaging (UM) mit 42 Prozent. Das größte Geschäft wird allerdings in der Migration hin zu IP gesehen: 80 Prozent der Befragten gaben an, dass in diesem Bereich die meisten Aufträge zu erwarten seien.
Dieses Ergebnis hängt mit den Gründen für den Einsatz von UC-Diensten zusammen. Laut Umfrage stehen Kosteneinsparungen und Effizienz mit je 85 Prozent ganz oben auf der Liste der Motivationen. Danach folgen Mobilität und Homeworking mit jeweils 81 Prozent. „Für UC-Technologien Geld auszugeben, muss sich aus Sicht der anwendenden Unternehmen wirtschaftlich rechnen. Das gilt insbesondere für einzelne Module wie FMC oder Video. Die Technik als Selbstzweck steht nicht im Vordergrund. Stattdessen sollen Arbeitsprozesse erleichtert und beschleunigt werden", erläutert Johannes Nowak, Business Development Manager im Bereich Applications bei Aastra Deutschland die Ergebnisse.
Effiziente Prozesse spielen bei Finanzdienstleistern traditionell eine große Rolle. Aus diesem Grund sehen die Umfrageteilnehmer diesen Sektor als größten Abnehmer von UC-Lösungen. An zweiter Stelle kommt die IT- und Telekommunikationsbranche, gefolgt von Dienstleistern aus den Bereichen Immobilien, Consulting und Rechnungswesen. Eine vergleichsweise geringe Bedeutung wird den Branchen Einzelhandel, Erziehung und Bau zugemessen.
Am „UC Channel Survey 2010" nahmen europaweit 169 Unternehmen teil, 41 Prozent von ihnen stammen aus Deutschland.