Bislang war Mobile Payment so kompliziert, dass sich kaum ein Verbraucher dafür begeistern konnte. Nun treiben große Internet-Konzerne das Thema voran – in der Hoffnung auf neue Datenschätze.
Schon seit einigen Jahren wird dem Bezahlen mit dem Smartphone in Ladengeschäften eine große Zukunft vorausgesagt, doch bislang fristet es ein Schattendasein. Zu kompliziert, zu wenig Vorteile – die meisten Verbraucher bleiben lieber bei Bargeld und Karte. Schaut man sich an, wie der Bezahlprozess bisher meist aussah, dann ist das kein Wunder: Smartphone hervorholen, entsperren, App öffnen, darin authentifizieren, dann die Transaktion absegnen – hier wurde viel an den Bedürfnissen und Nutzungsgewohnheiten der Kunden vorbeikonzeptioniert. Wenig erstaunlich also, dass nur 3,9 Prozent der bundesdeutschen Smartphone-Besitzer bislang von dieser Bezahlmethode Gebrauch gemacht haben, wie aus einer Umfrage von Fittkau & Maaß aus dem vergangenen Herbst hervorgeht.
Aber das Mobiltelefon hat der Verbraucher doch immer dabei, lautete eines der Argumente für das Bezahlen mit dem Smartphone – wohl ignorierend, dass die meisten Bundesbürger auch ihr Portemonnaie stetig mit sich herumtragen. Dieses kann allerdings nicht kaputt gehen, wenn es herunterfällt, und wegen eines leeren Portemonnaie-Akkus stand auch noch kein Kunde peinlich berührt und mit hochrotem Kopf an der Ladenkasse.
Ein weiteres Problem mobiler Bezahldienste ist zudem, dass sich zu viele Anbieter auf dem Markt tummeln – über 80 allein in Deutschland, laut einer PWC-Studie aus dem Juli 2014. Die meisten Anbieter sind mit einer eigenen App am Start, werden nur von einzelnen Banken und Kreditkartenunternehmen unterstützt und haben ihre Bezahlterminals in nur wenigen Geschäften unterbringen können. Für den Verbraucher ist das alles zu undurchsichtig.