Goldgräberstimmung

Neuer Hype um Mobile Payment

28. Januar 2015, 13:08 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

… und nun kommt Apple

Doch der Markt steht vor Umwälzungen, denn mittlerweile treiben große Technikkonzerne das Thema voran – zuvorderst Apple mit »Apple Pay«. Zum einen hat es Apple erneut geschafft, ein Konzept einfacher zu gestalten, an dem sich andere Unternehmen bereits seit Jahren versuchen. Der Nutzer muss für Apple Pay keine App öffnen und kein Passwort eingeben – er braucht die aufpoppende Zahlung nur per Fingerabdruck zu bestätigen. Zum anderen hatte Apple direkt zum Start des Bezahldienstes in den USA über 200.000 Geschäfte als Partner an Bord sowie viele Banken und Kreditkartenfirmen – durfte also auf eine breitere Unterstützung in der Branche zählen als die Konkurrenten. Im Zusammenspiel mit der großen Apple-Nutzerschaft sind die Startvoraussetzungen also denkbar gut.

Doch auch für Apple wird Mobile Payment kein Selbstläufer. Einer Infoscout-Untersuchung zufolge zahlten am »Black Friday« gerade mal 4,6 Prozent der Besitzer eines iPhone 6 oder iPhone 6 Plus, die in einem Geschäft einkauften, in dem sie per Apple Pay hätten zahlen können, auch tatsächlich auf diese Weise. Und das in den USA, wo Bargeld traditionell seltener zum Einsatz kommt als hierzulande.

Es braucht also noch Zeit, bis Mobile Payment im Bewusstsein der Verbraucher angekommen ist. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden: In der Studie von Fittkau & Maaß gaben 27,7 Prozent der deutschen Smartphone-Besitzer an, gerne mit ihrem Mobiltelefon in Geschäften zahlen zu wollen. Allerdings macht sich die Mehrheit große Sorgen um den Datenschutz: 64,7 Prozent fürchten, dass die Datenschutzbedingungen missachtet werden, 46,9 Prozent hätten das »unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden«.

Schaut man sich an, wer in dem Markt alles mitmischt, dann sind diese Bedenken durchaus nachvollziehbar, denn auch Google und Amazon arbeiten an Bezahlsystemen für den stationären Handel. Beide Unternehmen haben das Tracking von Internet-Nutzern perfektioniert, verlieren sie aber außerhalb des Internets aus den Augen. Schaffen die Online-Riesen es mit Bezahlsystemen bis in die Ladengeschäfte, könnten sie die Interessen und Einkaufsgewohnheiten der Menschen umfassend auswerten. Auch in der Offline-Welt könnte es dann heißen: »Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch…«


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