Viel mehr Menschen werden in Zukunft von zuhause aus arbeiten. Bedeutet das das Ende des klassischen Büros? Es gibt große Umwälzungen, dennoch wollen Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle bleiben. Ein Kommentar von Peer Stemmler von Zoom.
Die Corona-Krise stellte sich als Katalysator der Digitalisierung heraus, sie wurde im vergangenen Jahr enorm beschleunigt. Das zeigt sich beispielsweise am Online-Shopping, an digitalen Dienstleistungen, vor allem aber auch in der Arbeitswelt. Die schnelle Umstellung auf Homeoffice, die für Unternehmen so wichtig war, setzte jedoch zunächst eine umfassende digitale Aufrüstung voraus. Unternehmen, die bereits in großem Stil mobile Geräte und moderne Tools verwendeten, fiel die Umstellung leichter, andere standen hingegen unter hohem Druck und hatten Nachholbedarf.
Die Erfahrung hat aber ohne Frage gezeigt: Viele Tätigkeiten lassen sich von zuhause aus ebenso gut erledigen wie im Büro, und für viele Angestellte bringt das Homeoffice positive Nebeneffekte. Sie sparen Zeit und Geld, da sie nicht mehr pendeln müssen und sind weniger gestresst, wenn sie mit der Arbeit beginnen. Menschen, die gut und gerne zuhause arbeiten, also auch in Zukunft zur Rückkehr ins Büro zu zwingen, wäre kontraproduktiv.
Auf der anderen Seite gibt es aber Menschen, die mit der Situation weniger gut zurechtkommen. Sie haben wenig Platz, geschweige denn ein eigenes Arbeitszimmer in ihrer Wohnung. Manchen fällt es schwer, zwischen Berufs- und Privatleben zu trennen. Neben den Homeoffice-Fans gibt es auch die Gruppe derer, die sich auf die Rückkehr ins Büro freut. Eine dritte Gruppe hätte am liebsten eine Mischung aus beiden Welten. Das zeigt, wohin die Reise gehen könnte: Langfristig werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Wahl haben, ob sie zuhause oder im Büro arbeiten. Das Ergebnis könnte ein hybrides Arbeitsmodell sein, innerhalb dessen sie sich ihre Woche flexibel aufteilen.