Zukunft der Arbeit

Office, Homeoffice oder Hybrid?

24. Juni 2021, 10:00 Uhr | Peer Stemmler / Redaktion: Antje Müller

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Herausforderung Organisation

Mehr Flexibilität kann auch mehr Komplexität bedeuten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die flexibel und vielleicht sogar spontan zwischen Homeoffice und Büro wechseln, sind unter Umständen eine größere Herausforderung für feste Prozesse von Angestellten, die dauerhaft zuhause arbeiten. Damit hybrides Arbeiten nicht in Chaos endet, helfen nur eine umfassende Organisation und Planung sowie die Definition von Prozessen, welche bisher vielleicht noch gar nicht existierten. Vieles lief in Büros bisher inoffiziell ab. Absprachen wurden beispielsweise in der Teeküche oder auf dem Flur getroffen. Unternehmen müssen darauf achten, dass sich im neuen Arbeitsmodell keine Zweiklassengesellschaft etabliert. Niemand sollte benachteiligt werden, weil er oder sie zuhause arbeitet. Um das zu gewährleisten, hilft eine durchdachte Informationspolitik mit festen Prozessen für Absprachen und Entscheidungen.

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Hybrides Arbeitsmodell

Im Homeoffice und in hybriden Arbeitsmodellen hat die Stechuhr definitiv ausgedient. Auch wenn dieses Instrument nun seltener zum Einsatz kommt, ist die Mentalität oft noch fest verankert: Als fleißiger Mitarbeiter beziehungsweise Mitarbeiterin gilt, wer lange im Büro ist. Auf den tatsächlichen Output und die erreichte Produktivität wurde bisher eher weniger geachtet – wohl auch, weil diese Kenngrößen viel schwerer zu ermitteln sind. In der digitalen Arbeitswelt, mit modernen Tools und agilen Methoden, treten Zeitraum und Ort bei der Erledigung von Aufgaben letztendlich in den Hintergrund, solange Qualität und Timing der Arbeit stimmen. Ein eventueller Kontrollverlust, den viele Unternehmen in Verbindung mit Homeoffice befürchteten, ist nicht eingetreten. Vieles deutet darauf hin, dass Mitarbeiter eher motivierter sind, wenn sie eigenständiger arbeiten können und für ihre Zeiteinteilung selbst verantwortlich sind.

Damit sich ein hybrides Arbeitsmodell etablieren lässt, ist ein umfassender Kulturwandel auf verschiedenen Ebenen im gesamten Unternehmen notwendig. Organisationsstrukturen müssen angepasst und auf die neue Realität abgestimmt werden. Unternehmen sollten offen für neue Methoden sein, beispielsweise aus dem Feld des agilen Arbeitens. Auf technischer Ebene ist eventuell eine Aufrüstung der eigenen Kapazitäten sowohl im Hard- als auch im Software-Bereich nötig. Auch in der Mitarbeiterführung und Leistungsbeurteilung brauchen wir ein Umdenken. Führungskräfte müssen ihren Angestellten mehr Freiheiten gewähren und bereit sein, die ungeschriebenen Regeln der alten Präsenzkultur hinter sich zu lassen.

Peer Stemmler ist Deutschlandchef bei Zoom.


  1. Office, Homeoffice oder Hybrid?
  2. Herausforderung Organisation
  3. Tipps aus der ITK-Branche

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