Von der kommenden Bundesregierung wünschen sich die Onlinemarktplatzhändler in Deutschland einen Digitalisierungsminister. Er soll sich um alle Digitalisierungs- und Internetthemen von der Infrastruktur bis hin zur Sicherheit kümmern.
Alle Digitalisierungs- und Internetthemen von der Infrastruktur bis hin zur Sicherheit in einem Ministerium zu bündeln, ist für Onlinemarktplatzhändler ein wichtiges Thema für die kommende Legislaturperiode. Das zeigt der aktuelle Marktplatz-KIX von ECC Köln und eBay. Mehr als die Hälfte der 200 befragten Händler wünscht sich einen Digitalisierungsminister, der die unternehmerischen Herausforderungen im Onlineumfeld zentral bearbeitet.
Jeder dritte Onlinemarktplatzhändler (35 Prozent) findet zudem, dass der Staat den Onlinehandel zukünftig insgesamt weniger regulieren sollte. 82 Prozent fordern, dass mehr gegen missbräuchliche Abmahnungen vorgegangen wird. Die aktuellen Maßnahmen zum Schutz gegen missbräuchliche Abmahnungen sind nur für 13 Prozent der Befragten ausreichend.
Außerdem wünschen sich die Onlinemarktplatzhändler, dass die aktuellen Regeln zum Verbraucherschutz (75 Prozent) und zum grenzüberschreitenden Handel (70 Prozent) vereinfacht werden. Mit den derzeitigen Bemühungen in diesen Punkten sind die meisten Händler nicht zufrieden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Investitionen in eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur. »Ein leistungsstarker und stabiler Zugang zum Internet ist Voraussetzung, um hinreichend an der Digitalisierung teilnehmen zu können, sowohl als Konsument als auch als Händler«, sagt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH. Zwei Drittel der Marktplatz-KIX-Teilnehmer wünschen sich, dass auf politischer Ebene künftig mehr in den Breitbandausbau investiert wird. »Ganz oben auf der Wunschliste der Onlinemarktplatzhändler stehen eine stärkere rechtliche Absicherung sowie der Abbau von Barrieren«, sagt Denis Burger, Senior Director Seller Growth bei eBay und ergänzt: »Aber auch Infrastrukturprojekte wie der Breitbandausbau spielen eine sehr wichtige Rolle – da ist der Wunsch der Händler nach einer Bündelung aller Digitalisierungs- und Internetthemen in einem Ministerium naheliegend.«
Der Blick auf die Besetzung des aktuellen Bundestages zeig, dass 59 Prozent der befragten Händler die Interessen des Onlinehandels derzeit am besten durch die die CDU/CSU-Fraktion vertreten sehen. Ein Viertel der Marktplatz-KIX-Teilnehmer (26 Prozent) fühlt sich aktuell von der SPD am besten repräsentiert. Mit ihren Umsätzen in den zurückliegenden drei Monaten sind die befragten Händler mehrheitlich zufrieden: Mehr als jeder zweite Befragte (51 Prozent) gibt an, dass sieu seinen Erwartungen entsprachen.