Mit der Abwehr des ersten großen Cyberangriffs beginnt in den meisten Unternehmen ein Umdenken in Bezug auf präventive DDoS-Abwehr. Da es verschiedene Schutzlösungen gibt, muss nach einer spezifischen Risiko-Nutzen-Analyse ein Anforderungskatalog erstellt werden.
Je nach Art und Umfang der zu schützenden Infrastruktur, der Expertise der unternehmenseigenen IT-Sicherheitsabteilung und der Gewichtung von Datenschutzaspekten sind generell drei Sicherheitslösungen möglich: lokal installierte Hardware-Appliances, Content-Delivery-Networks und Cloud-basierte DDoS-Sicherheitslösungen. Alle drei können auch miteinander kombiniert (Hybrid-Lösung) auf das individuelle Schutzlevel zurechtgeschnitten werden. Ziel muss es sein, eine nachhaltige Strategie für die DDoS-Abwehr zu entwickeln und im Netzwerk zu integrieren.
Diese Schutzmöglichkeiten haben Unternehmen heute
Hardware: Es wird ein Gerät (DDoS-Appliance) in der Infrastruktur des Unternehmens installiert. Diese Appliance überwacht den Datenverkehr. Bei Auffälligkeiten, wie dem plötzlichen Anstieg des Datenverkehrs, limitiert sie ihn bzw. erkennt die Anfragen des Angreifers und blockiert diese.
CDN: Das Content-Distribution-Netzwerk (CDN) verteilt Inhalte der Webseite auf weltweit platzierte Server. Damit erreicht man eine schnelle Antwortzeit. Es können jedoch nur statische Inhalte verteilt werden.
Cloud-Schutz: Der Datenverkehr für die Webseite wird über den externen Filter eines Dienstleisters geleitet. Durch eine Analyse der Anfragen können Angreifer erkannt und blockiert werden. Nur legitimer Datenverkehr wird weitergeleitet. Die DDoS-Schutztechnologie arbeitet mit einer Traffic-Umleitung via DNS oder BGP.
Neben dem Aufbau einer eigenen DDoS-Schutzstruktur müssen IT-Verantwortliche und IT-Administratoren für DDoS-Risiken sensibilisiert werden. Dazu zählt auch, dass sich die IT-Teams über Crime as a Service generell und neue Angriffsmethoden im Speziellen auf dem Laufenden halten und Erfahrungen auszutauschen.
Kommt Zeit, kommt DDoS
Unterdessen, so ist anzunehmen, rüsten Cyberkriminelle weiter auf und Gesetzgeber wie auch Kriminalämter können diese ernst zu nehmenden Angriffe nicht verhindern.
Deshalb gibt es nur einen Schluss: Jedes Unternehmen mit Weitblick muss sich professionell gegen DDoS-Attacken schützen.