M2M/Smart-Energy

Powerline vernetzt die Industrie 4.0

3. Dezember 2015, 14:13 Uhr | Markus Kien, Redaktion funkschau (nach Vorlage von Devolo)

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Controlling für Bestandsanlagen nachrüsten

Die Nachrüstung mit Messtechnik ist meist überschaubar – auch wenn der Zähler nicht immer direkt an der Energieverteilung platzierbar ist. Das praktische Problem ist in vielen Werkshallen die Datenanbindung. Selbst Unternehmen, die bereits auf dem besten Weg zu einer Industrie 4.0 sind, erkennen, dass „umfassend vernetzt“ im Sinne der EDL-G-Vorgaben mehr meint als die Fertigungsbereiche inklusive Lager und Steuerung. Eine gesetzeskonforme Energiedatenerfassung betrifft nicht nur sämtliche Energieformen vom Strom bis zu Solar, sondern auch Kraft-Wärme-Kopplung-, Klima- und Kälteanlagen, außerdem die Anlagen zur Speicherung, Umwandlung und Verteilung, inklusive der Methoden zu Rückgewinnung.

Dass jeder dieser Adressaten eine Ethernet-Buchse in Reichweite hat, ist keineswegs ausgemacht. Oft genug ist eine Nachverlegung sogar praktisch unmöglich, etwa aus Sicherheitsgründen, aufgrund bau-licher Gegebenheiten oder weil die Außenanlagen so weit entfernt sind, dass eine Verlegung unwirtschaftlich teuer käme. Dann ist auch WLAN oder Mobilfunk meist keine taugliche Lösung. Ohnedies haben es Funkwellen in den Störwelten der Indus-trie eher schwer, sodass die Netze selten durchgehend stabil sind.

Powerline-Anbindung über das Stromnetz

Die dritte Möglichkeit neben LAN und Funk ist die mittlerweile gut erprobte PLC-Technik (Powerline-Communication). Die Datenkommunikation verläuft dabei über die Stromleitung. Besonders in Industrie-szenarien hat diese Technologie Vorteile:

  • Erstens: In der Regel ist die Verkabelung bis zur Maschine schon vorhanden und bei jedem Neu- und Ausbau wird die Stromversorgung automatisch mitgeplant, sodass dieses Netz sozusagen „natürlich“ skaliert.
  • Zweitens ist die Powerline-Technologie in Montage und Steckverbindung weitaus weniger empfindlich als die eher filigrane Ethernet-Verkabelung, die oft unter den Bedingungen in Werkshallen leidet. Integrierte Bauformen kommen als handfestes Gerät zur Tragschienenmontage, das sich sowohl in vorhandener Steuerungstechnik als auch in die Elektroinstallation einfügt. Die Anschlusstechnik erfolgt robust über Schraubklemmen.
  • Darüber hinaus ist Powerline nicht auf die bei Ethernet übliche Segmentlimitierung auf 100 m beschränkt, was in ausgedehnten Produktionsanlagen ein deutlicher Vorteil sein kann.

Das bedeutet in der Konsequenz, dass in der Praxis eine oft extrem schnelle Umsetzung möglich ist, das Unternehmen vermeidet überflüssigen Stillstand. Eine geübte Truppe montiert und verbindet die Controlling-Hardware in günstigen Fällen übers Wochenende.

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