M2M/Smart-Energy

Powerline vernetzt die Industrie 4.0

3. Dezember 2015, 14:13 Uhr | Markus Kien, Redaktion funkschau (nach Vorlage von Devolo)
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Im oft störanfälligen industriellen Produktionsumfeld ist die Vernetzung per Powerline eine sinnvolle Alternative. Bestes Beispiel: Die Energiedatenerfassung nach EDL-G.

Bis 2020 will die EU den Primärenergieverbrauch um 20 Prozent senken. Aus Brüsseler Sicht nichts leichter als das: Man verpflichtet mit der Energieeffizienz-Richtlinie 2012/27/EU die Staaten auf eine Einsparquote von jährlich 1,5 Prozent. Und man schafft neue Dokumentationspflichten.

In Deutschland bestimmt die EU-Richtlinienumsetzung durch das Energiedienstleis-tungsgesetz (EDL-G), dass größere Betriebe ein Energie-Audit durchführen müssen; der Rest braucht es ebenso, wenn Fördermittel beantragt werden. Erster Stichtag ist der 5. Dezember 2015; ein Folge-Audit ist alle vier Jahre fällig. Doch es gibt eine Alternative: Ein zertifiziertes Energiemanagementsystem enthebt von der Audit-Pflicht.

Audit oder eigenes Energiemanagement?

Ein Audit ist meist unangenehm – und ungewiss. Allein von daher ist ein selbstständiges Energiemanagement die bessere Wahl. Letztlich ist dies auch der einzig vernünftige Weg, ein effektives Energie-Controlling aufzusetzen und tatsächlich die Verbrauchs-kosten des Unternehmens zu senken.

Die Gelegenheit dazu ist zweifellos günstig. Viele Unternehmen haben ihre Produk-tionsanlagen bereits Industrie-4.0-tauglich gemacht oder befinden sich gerade mitten im digitalen Wandel. M2M-Kommunikation (Machine-to-Machine) heißt der Schlüsselbegriff für den neuen Grad der Automatisierung, bei der Anlagen, Produkte und Steuerungstechnik weitgehend selbstständig miteinander Daten austauschen. Von der IT-Architektur her bietet es sich also an, jetzt die Energiemesspunkte im Unternehmen zu setzen.

Datenanbindung und Verfügbarkeit
Die Analystenhäuser sprechen je nachdem von 26 Milliarden (Gartner) bis zu 212 Milliarden (IDC) „Dingen“, die bis 2020 im Internet-of-Things kommunizieren sollen. Schon heute ist absehbar, dass die bestehenden (Mobil-)Funknetze damit überfordert sein werden. So ist am EDL-G auch nicht die Energiedatenerfassung die eigent-liche Herausforderung, sondern eher die Bereitstellung der Daten. Zwei Drähte anzuschließen ist kein Problem, das macht jeder Elektriker. Die Frage ist: Wie kriegen wir die laufenden Messergebnisse kontinuierlich durch den Stahlbeton?

Ein Energiemanagement im Sinne des EDL-G besteht aus den logischen Schritten Messung/Erfassung beziehungsweise Zählung, Bereitstellung, Prüfung, Auswertung sowie Optimierung. Die Optimierung obliegt den Entscheidern im Unternehmen, die Auswertung ist Sache der Management-Software und die Prüfung elektrotechnische Routine. Die für die Integration entscheidenden Punkte betreffen die Mess- und die Kommunikationstechnik.

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