In Anbetracht der gestiegenen Sensibilität gegenüber Cloud-Angeboten wird sich die Cloud-Branche stärker denn je für einen transparenten und detaillierten Cloud-Markt stark machen müssen. 71 Prozent der befragten Unternehmen stellen als entscheidendes Kriterium für die Auswahl eines Cloud-Anbieters den Einsatz anerkannter Sicherheitsverfahren bzw. eine Zertifizierung durch unabhängige Dritte wie beispielsweise ISO 27001 zur Bedingung. Zertifizierungen dieser Art schaffen gerade bei mittelständischen Anwenderunternehmen Vertrauen hinsichtlich der zu erwartenden Sicherheitsstrategien und verfahren eines Cloud-Anbieters, weil diese durch unabhängige Dritte qualitativ getestet und bestätigt wurden. Ebenfalls von höchster Priorität ist für die befragten Unternehmen das Vertrauen in die Zukunftssicherheit des Cloud-Anbieters. Demnach erwarten die Anwenderunternehmen von den Cloud-Anbietern die Vorhaltung einer ausreichenden Liquidität sowie detailliertes Fach-Know-how und vorzeigbare Referenzprojekte sowie Innovationsfähigkeit, um langfristig von der Cloud-Technologie zu profitieren.
Dass Cloud-Services „Made in Germany“, also auf deutschen Rechenzentren basierend, als Wettbewerbsvorteil angesehen werden können, bestätigen 56 Prozent der befragten Unternehmen im deutschen Mittelstand. Verschärft wird diese Sichtweise noch mit der Angabe von fast 50 Prozent, dass der Sitz des Cloud-Anbieters in Deutschland sein müsse, um ein Cloud-Service in Anspruch nehmen zu wollen. Hier wird deutlich, wer in Zukunft massiv durch die bekannt gewordenen Abhörskandale profitieren kann: Cloud-Anbieter mit Standort des Rechenzentrums und Firmensitz in Deutschland. Der größte europäische Softwarehersteller, die "SAP AG" mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf, kann in diesem Jahr für ihr Cloud-Geschäft dreistellige Wachstumsraten verzeichnen und erwartet einen neuen Höchstumsatz von 1 Milliarde Euro für 2013.
Laut Max Schulze, Analyst vom durchführenden Marktforschungsinstitut Techconsult, sei SAP nur eines von vielen Beispielen, die noch folgen würden, die zeigen, dass die deutsche und europäische Cloud-Industrie keinen Schaden sondern tendenziell eher einen Mehrgewinn durch Prism und andere Abhörskandale erhalten wird. „Die Abhöraktivitäten der Geheimdienste aus den USA werden ein gewaltiges negatives Echo für Cloud Services und deren Anbieter im gesamten amerikanischen Raum bedeuten. Die Cloud-Technologie hat viele Vorteile, besonders die des Flexibilitätszuwachses und der Kostenreduzierung. Diese verpuffen jedoch sehr schnell, wenn elementare Kriterien wie umfassender Schutz der Daten, hinreichende Detaillierung des Angebots und vor allem Standortfragen nicht klar definiert werden. Prism hat deutschen Cloud-Anbietern, die auf Cloud-Services „Made in Germany“ setzen und darüber hinaus die ermittelten Kriterien an Cloud-Anbieter hinreichen erfüllen, neuen Aufschwung gebracht. Auf die seit Jahren bekannten Effektivitätsgewinne durch den Einsatz der Cloud-Technologie möchten wohl die wenigsten Unternehmen zukünftig verzichten, daher werden die Wege zwangsläufig zum Serverstandort Deutschland mit seinem strengen Datenschutzrecht führen. Es liegt jetzt an den Cloud-Anbietern selbst, die neu gewonnene Aufmerksamkeit für sich erfolgreich zu nutzen und an der Justiz, eine glaubwürdige Datenschutzverordnung für Europa durchzusetzen“, so Schulze abschließend.