Interview mit R&S Cybersecurity

Security als Must-have

28. Juli 2016, 10:34 Uhr | Autor: Diana Künstler
Ein Interview mit Ammar Alkassar, CEO bei Rohde & Schwarz Cybersecurity
© Rohde & Schwarz Cybersecurity

Mitte Februar hat R&S mit "Rohde & Schwarz Cybersecurity" eine eigene Gesellschaft gegründet, um Aktivitäten seiner Tochterunternehmen für IT- und Netzwerksicherheit zu bündeln. Die Verantwortung für den Ausbau des Arbeitsgebiets übernehmen als Geschäftsführer Ammar Alkassar und Reik Hesselbarth.

funkschau: Wie ist das Portfolio von Rohde & Schwarz Cybersecurity aufgestellt? Welche technologischen Ansätze dienen als Grundlage?

Ammar Alkassar: Wir verfügen über eine breite Palette an technisch-führenden Lösungen für Informations- und Netzwerksicherheit. Dazu zählen beispielsweise hochsichere Verschlüsselungslösungen, Next-Generation Firewalls, aber auch Software für die Netzwerkanalyse und Endpoint-Security. Das Angebot reicht von kompakten All-in-Produkten bis zu individuellen Lösungen für kritische Infrastrukturen. Im Zentrum unserer IT-Lösungen steht dabei der technologische Ansatz „Security by Design“, um proaktiv statt reaktiv Angriffe zu verhindern. Dieser neue Ansatz schützt auch vor komplexen Angriffen, die beispielsweise Zero-Day-Exploits ausnutzen, und denen reaktive Tools wie Anti-Virus-Software oder traditionelle Firewalls nicht mehr gewachsen sind. Ich gebe Ihnen ein Beispiel aus der Praxis: Sicheres Surfen im Internet. Mit „Browser in the Box“ stellen wir eine virtuelle Browserumgebung zur Verfügung, die vom eigentlichen Betriebssystem strikt getrennt läuft. Fängt sich der Browser Schadcodes ein, wird die virtuelle Umgebung einfach neu gestartet und steht wieder virenfrei zur Verfügung.    

funkschau: Big Data, Mobile Business, Virtualisierung, Cloud-Computing und Social Networking gewinnen an Bedeutung. Mit der Komplexität der Digitalisierung nimmt der Anspruch an IT-Sicherheit zu. Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen heutzutage, wenn es grundsätzlich um die Absicherung ihrer Daten geht?

Alkassar: Üblicherweise werden bei neuen Kommunikationstechnologien und digitalen Services zunächst die Funktionalitäten entwickelt – der Sicherheitsaspekt kommt leider oft erst am Ende dazu. Gerade vor dem Hintergrund zunehmend komplexer Infrastrukturen darf der Schutz geschäftlicher Daten nicht mehr als „nice to have“ verstanden werden, vielmehr gehört er zur unternehmerischen Sorgfalt und muss ein elementarer Bestandteil der Geschäftsstrategie sein. Die erforderlichen Maßnahmen sollten zudem nicht als Kostentreiber, sondern als Investition angesehen werden. Eine Investition, die die Wettbewerbsposition stärkt und die eigene Reputation sichert. Neben dem bereits beschriebenen Paradigmenwechsel zu proaktiven Sicherheitssystemen sollte eine Ende-zu-Ende-Betrachtung der Prozesse im Umgang mit sensiblen Daten stattfinden. Stichwort Big Data und Cloud: Neben der Frage, wo und von wem die Daten verarbeitet und gespeichert werden, gehört auch der sichere Übertragungsweg in diese Gesamtbetrachtung. Rechenzentren gleichen heutzutage Bunkeranlagen, das kann man von den Datenleitungen nicht sagen. Auch beim Schutz mobiler Endgeräte haben viele Unternehmen nach wie vor erheblichen Nachholbedarf. Wer E-Mails schreibt oder Handys nutzt, läuft immer Gefahr Informationen weiterzugeben, die nicht für Dritte bestimmt sind. Hier gibt es zahlreiche Lösungen für unterschiedliche Sicherheitsniveaus – Verschlüsselungs-Apps, Krypto-Telefone und spezielle Zusatzgeräte für abhörsicheres Telefonieren.

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