Eine Zusammenarbeit der beiden Parteien nach dem „Shared Responsibility“-Prinzip setzt voraus, dass das Cloud-nutzende Unternehmen zuvor mit dem Provider vereinbart, welche Überwachungsmaßnahmen der Provider implementiert und welche Informationen der Cloud-Nutzer zu potenziellen Security Incidents, die für die Bewertung, Analyse und Behandlung erforderlich sind, erhält. Das Cloud-nutzende Unternehmen sollte alle Informationen in eigenen Incident Management-Prozeduren erfassen. Dazu gehört, alle Informationen vom und Vereinbarungen mit dem Provider systematisch zu dokumentieren. Wenn es um die Einhaltung der Vereinbarung, die Steuerung und die Interaktion mit dem Provider geht, ist es sinnvoll, das eigene Supplier Management einzubinden, um den Prozess zu überwachen.
Cloud-Modelle durchdringen
Seine Incident Response-Strategie auch auf die Cloud-Umgebung auszudehnen, ist für Unternehmen Compliance-relevant. Deshalb sollte die Möglichkeit, Sicherheitsvorfälle im hybriden Teil der Cloud zu bearbeiten, ein kritisches Merkmal bei der Auswahl von Cloud Services sein. Dabei gilt es, die Cloud-Modelle und deren Möglichkeiten für Incident Response wirklich zu durchdringen, die systematische Bearbeitung von Sicherheitsvorfällen genau zu planen und die eigenen Prozesse entsprechend anzupassen. Darüber hinaus sind Fragen wie die Integration des Monitoring in das eigene SIEM oder das des Providers sowie der möglicherweise erforderliche Einsatz eines CASB frühzeitig zu klären.
Daneben sind die Verfügbarkeit qualifizierten Personals sowie die Definition entsprechender Eskalationsprozeduren erfolgskritisch für die Abwehr von Sicherheitsvorfällen.
Angela Recino ist IT-Journalistin mit Sitz in Bonn