Wie Telekommunikationsanbieter neue Einnahmequellen erschließen können – mit künstlicher Intelligenz.
Unternehmen in der Telekommunikationsbranche haben es nicht leicht. Der Standard 5G steht vor der Tür und mit ihm immense Kosten für die Infrastruktur. Immer mehr Mobilgeräte belasten die eigenen Netze – und wie danken es einem die Kunden? Sie fordern noch mehr: mehr Service, mehr Personalisierung, mehr Angebote. Dazu drängen neue Spieler auf den Markt: Globale digitale Plattformen – Facebook, Google, Apple, Amazon – bringen mit innovativen Geschäftsmodellen die Einnahmen vieler Service Provider in Gefahr.
Diese „Digital Natives“ der Business-Welt machen die Daten ihrer Nutzer zu Geld und verkaufen Werbeflächen, um ihre Dienste „gratis“ anbieten zu können. Ein enormer Vorteil. Derweil kämpfen Telekommunikationsanbieter mit sinkenden Einnahmen ihrer traditionellen Modelle und steigenden Regularien, etwa den neuen Roaming-Vorgaben der EU. Gegen die kostenlosen Angebote der Over-The-Top-Player anzukommen ist schwierig, aber möglich. Dafür brauchen Service Provider jedoch neue Plattformen, die ihre einzigartige Position nutzen und zusätzliche Einnahmequellen schaffen.
Im Zentrum der Daten
Service Provider sitzen auf einer wertvollen Datenquelle im Zentrum der vernetzten Welt. Durch ihre Leitungen fließen die Daten, die das Internet der Dinge erst zum Leben erwecken. Telekommunikationsanbieter verbinden nicht nur Mobilgeräte, sie stellen meist auch Content und Services zur Verfügung. Diese einzigartige Position müssen sie nutzen, wenn sie sich gegen die wachsende Konkurrenz von außen durchsetzen wollen.
Eine Möglichkeit, ihre natürlichen Vorteile zu nutzen, ist die Auswertung der anfallenden Daten: Konversionsraten, Nutzerprofile, Nutzung von Inhalten und Netzwerkaktivitäten bieten eine Fülle an Informationen, mit denen sich Angebote schaffen lassen, von denen andere Unternehmen nur träumen können. Angebote, die so personalisiert sind, dass sie jeden einzelnen Kunden ansprechen. Doch die Auswertung der Daten erfordert nicht nur Rechenleistung, sondern auch Intelligenz. Moderne Lösungen setzen daher auf künstliche Intelligenz (KI) und Verhaltensdaten, um Kunden das richtige Angebot zur rechten Zeit zu machen – auf dem passenden Kanal.
Eine solche KI-Plattform muss sich dafür im Mobilfunknetz des Telekommunikationsanbieters befinden. Sie erkennt selbstständig, wann ein Kunde „reif“ für ein Angebot ist, etwa wenn er unterwegs und sein Prepaid-Datenvolumen aufgebraucht ist. Die KI-Plattform identifiziert ein mögliches Bedürfnis nach Datenvolumen und analysiert die Daten des Nutzers in Echtzeit, während die KI im Hintergrund Muster von ähnlichen Vorfällen bei anderen Nutzern heraussucht. In der Berechnung des optimalen Angebots können viele Faktoren eine Rolle spielen, etwa Demographie, Nutzerhistorie und Rechnungsdaten. Am Ende erstellt die Plattform ein personalisiertes Angebot und benachrichtigt den Kunden selbstständig. Er bekommt seine Daten für einen kleinen Aufpreis und kann bis zum Ende des Tages weitersurfen.