Mittlerweile ist klar: Die Zeiten des "guten, alten Telefons" sind endgültig vorbei. Damit verschwinden auch die klassischen Telefonanlagen. IT-Administratoren stehen damit vor der Aufgabe, jetzt auch diese Lösung als Software verwalten zu müssen. Wir stellen mit 3CX Phone ein solches System vor.
So sie nicht selbst telefonieren wollten, haben sich die IT-Mitarbeiter bisher nur wenig um die Probleme der Firma und der anderen Mitarbeiter mit den Telefonen kümmern müssen: Traditionell war die Telefonanlage kein Teil der IT. Doch schon mit den mobilen Systemen und Smartphones, die als Client-Systeme unnachgiebig ins Unternehmensnetzwerk drängen, wurde diese Abgrenzung langsam aber sicher aufgelöst. Nun gibt es die Möglichkeit, auch die Telefonanlagen komplett als Software umzusetzen, die zudem auf einem Standard-Windows-System zum Einsatz kommen kann.
3CX Phone System: Voraussetzung, Installation und Einsatz
Die Firma 3CX hat mit dem „3CX Phone System“ eine derartige IP-Telefonanlage für den Betrieb auf Windows-Systemen im Angebot. Wir haben die aktuelle Version „14 SP3“ vom Anbieter zur Verfügung gestellt bekommen. Dazu mussten wir zunächst eine nicht ganz 100 MByte große ausführbare Datei vom Server der Firma herunterladen. Diese haben wir auf unserem Testsystem, einen Windows Server 2012 in der R2-Version, installiert. Grundsätzlich kann die Software nach Aussagen des Anbieters auf allen modernen Windows-Systemen als auch auf einem Rechner unter Windows 7, 8 oder 10 installiert werden. Es muss sich dabei jedoch in jedem Fall um ein 64-Bit-System handeln.
Es scheint aber grundsätzlich wenig sinnvoll, eine solche Anwendung auf einem Client-Betriebssystem zu betreiben. Das gilt ganz besonders dann, wenn viele Zugriffe gleichzeitig darauf stattfinden, was bei einer Telefonanlage in der Regel der Fall sein dürfte. Der Anbieter gibt in den PDF-Handbüchern an, dass auf einem solchen Server gleichzeitig andere Anwendungen wie beispielsweise ein Exchange-Server oder die Rolle des Domänen-Server aktiv sein können. Aus unseren Erfahrungen mit größeren Exchange-Installationen, die einen Windows-Server arg in Bedrängnis bringen können, würden wir aber davon abraten. Auch die Kombination mit einem Domänen-Server, mit dem das gesamte Firmennetzwerk steht und fällt, halten wir grundsätzlich für eher ungeeignet. Aber eine Software-gestützte Anlage wie die 3CX bietet den Vorteil, dass sie relativ schnell auf einen anderen, im Zweifelsfall dedizierten Server installiert werden kann, wenn sich die ursprüngliche Auswahl des Servers in der Praxis als untauglich erweist. Zudem kann man die 3CX problemlos in einer virtualisierten Version sowohl unter Hyper-V (2008 R2 oder höher) oder VMware ESX (5.x oder höher) einsetzen, was wiederum die Flexibilität erhöht.
Unser Test-Server war mit acht GByte RAM sowie einer Intel Core i5-CPU ausgestattet und auf ihm liefen keine weiteren Programme außer dem Windows-Betriebssystem. Auf einem Windows Server Core-System kann die Anwendung nicht installiert werden. Welche Hardware letztendlich zum Einsatz kommt, hängt dabei ganz entscheidend von der Anzahl der gleichzeitigen Gespräche und der mit dem System verbundenen Teilnehmer ab. Auch Faktoren wie mögliche Aufzeichnungen von Gesprächen, die Nutzung von VoIP-Providern und Ruf-umleitung können diese Voraussetzungen beeinflussen. Der Hersteller stellt aber umfangreiche Tabellen und Beispiele für die unterschiedlichen Szenarien bereit.