Produkttest

Telefonanlage - ganz in Software

17. Mai 2016, 9:36 Uhr | Autoren: Thomas Bär und Frank-Michael Schlede

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wichtige Voraussetzung: Ohne feste IP-Adresse geht es nicht

Als einzige andere Voraussetzung auf der Seite der Software fordert 3CX ein installiertes .NET Framework in der Version 4. Interessanterweise weist das Installationsprogramm explizit darauf hin, dass es am besten sei, wenn keine anderen Anwendungen auf dem System laufen beziehungsweise eine virtuelle Maschine ausschließlich die PBX-Software beinhalte.

Begründet wird das mit der hohen Anzahl von Ports, die von der Software auf der Maschine benötigt wird. Die Software kann auch hinter einem NAT-Anschluss (Network Address Translation) betrieben werden. Sie besitzt jedoch eine wichtige Voraussetzung, die Interessenten unbedingt beachten sollten: Sie benötigt eine feste, externe, öffentliche IP-Adresse. Nur so kann sie als Telefonanlage unter anderem mit VoIP-Providern zusammenarbeiten. Gerade kleine Firmen sollten klären, welche Kosten damit auf sie zukommen und wie schnell ihr Provider ihnen eine feste IP-Adresse bieten kann. Die Installationsroutine gibt dabei ganz klar die Auskunft, dass eine Installation mit einer dynamischen, öffentlichen IP-Adresse grundsätzlich nicht unterstützt wird. Da wir in unserer Testumgebung eine solche feste, externe IP-Adresse nicht besitzen, half uns der Support dabei, unsere Installation auch ohne diese in Betrieb zu nehmen – für einen praktischen Einsatz ist dies aber weder sinnvoll noch möglich. Ein FQDM (Fully Qualified Domain Name – vollständiger Domänennamen mit Dienstangabe) ist für den Betrieb ebenfalls unumgänglich.

Die Installation erforderte keinen weiteren Eingriff des Administrators und wir konnten direkt mit dem Browser auf die Verwaltungsoberfläche der Software zugreifen. Einzig der neue Edge-Browser kann wegen einer Inkompatibilität bei der CSS-Verarbeitung noch nicht verwendet werden. 3CX versicherte uns aber, dass dies bereits bei der nächsten Version nicht mehr der Fall sein werde. Uns präsentierte sich die Software im Firefox-Browser mit einer klar strukturierten Oberfläche, die wie die PDF-Handbücher komplett in deutscher Sprache bereitsteht. Unter der Bezeichnung Schnellstart bietet eine Übersicht der wichtigsten Konfigurationsschritte, wie etwa die Konfiguration des DNS-Eintrags, die Aktivierung der Software-Lizenz oder das Erstellen von Nebenstellen, samt deren Status auf der rechten Seite der Konsole an. Auf der linken Seite des Fens-ters findet der Administrator dann alle Einstellmöglichkeiten im direkten Zugriff. Auch für Systembetreuer, die bisher noch keine Erfahrung mit PBX-Systemen gemacht haben, werden sich dank der Aufteilung zusammen mit der guten Benutzerführung schnell zurechtfinden.

Wir konnten mit wenigen Klicks eine Nebenstelle in Betrieb nehmen und nach dem – ebenfalls in der Oberfläche implementierten – Herunterladen der Ansagetexte in deutscher Sprache sofort mit unserer Telefonanlage „sprechen“. 3CX bietet Clients für Windows- und OS-X-Systeme sowie für mobile Endgeräte unter Android, iOS und Windows Phone 10. Diese können kostenlos von der Webseite oder aus den Stores von Apple und Google heruntergeladen werden. Die Anbindung an die Telefonanlage gelang uns problemlos, da die PBX beispielsweise ein Android-Telefon mit dem Client sofort erkannt und entsprechend eingebunden hat. Es verwunderte zunächst, dass dieses Gerät nach kurzer Zeit ohne Telefontätigkeit wieder verschwand – aber das hat einen guten Grund: Die 3CX-Anlage verbindet sich ausschließlich per Push, da ansonsten der Akku viel zu sehr belastet würde. Die Auswahl des Clients auf dem Gerät ließ dieses dann sofort wieder in der Konsole bereitstehen.

Neben den gut konfigurierbaren Sicherheits- und Firewall-Einstellungen, die es dem Administratoren beispielsweise ermöglichen, bestimmte Länderkennzahlen direkt zu sperren, waren es die integrierten Möglichkeiten zu Backup und Wiederherstellung, die uns von der Professionalität und Praxistauglichkeit der Lösung überzeugten. Auch die große Zahl bereits im System konfigurierter VoIP-Provider, die der Administrator direkt auswählen kann, haben zu diesem positiven Eindruck beigetragen.

Schnell installiert, flexibel konfiguriert

Wir hatten Bedenken, ob es wirklich so leicht sei, eine derartige Software zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Nachdem wir aber die 3XC-Software rasch auf unserem Server installiert hatten, kamen wir zu dem Ergebnis: Für Windows-Administratoren, die sich bereits durch die Installation eines Exchange- oder SharePoint-Servers gequält haben, sollten Inbetriebnahme und auch Bedienung dieser Software im laufenden Betrieb kein Problem sein. Sie ist logisch aufgebaut und viele Dinge erklären sich nach den Erfahrungen, die wir während des kurzen Testzeitraums machen konnten, sehr schnell von selbst. Uns hat es zudem gut gefallen, dass der Anbieter dabei nicht nur an die „Telefon-Bedürfnisse“, sondern auch an die Anforderungen der IT gedacht hat: Die Software beinhaltet die Möglichkeit, regelmäßig automatisch Backups anzulegen. Wenn Updates zur Verfügung stehen, werden sie von der Anlage auch an die mit ihr verbundenen Clients verteilt – eine sehr praxisgerechte Lösung. Und wenn es doch mal Probleme gibt, kann der professionelle Support von 3CX helfen.

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