Im Falle der E-Plus-Übernahme

Telefónica gibt Netzkapazitäten an Drillisch ab

25. Juni 2014, 15:11 Uhr | Stefan Adelmann
(Foto: Drillisch AG)

Sollte die EU Kommission den E-Plus-Kauf durch Telefónica durchwinken, will der Netzbetreiber 20 Prozent seiner Kapazitäten für den Discount-Anbieter Drillisch öffnen.

Die EU funkt positive Zeichen in Richtung Telefónica. Der Übernahme des Mitbewerbers E-Plus dürfte kaum noch etwas im Wege stehen. Und auch beim Käufer werden die Pläne für den Nachklang der Akquisition immer konkreter. Telefónica will der Europäischen Kommission entgegen kommen und den Drittanbieter Drillisch im deutschen Markt stärken. Beide Unternehmen haben vereinbart, dass Drillisch zusätzlich zu dem bestehenden Kundenbedarf, 20 Prozent der Mobilfunkkapazitäten von E-Plus und Telefónica abnimmt. Die Abgabe soll in einem Zeitraum von fünf Jahren umgesetzt werden. Zusätzlich hat Drillisch das Recht, weitere zehn Prozent der Kapazitäten zu erwerben und auf zukünftige Netztechnologien der Betreiber zuzugreifen.

Der Mobile Service Provider Drillisch hat besonders Marken mit Günstig-Tarifen im Angebot. Unter anderem Simply, McSIM und winSIM gehören der Aktiengesellschaft aus Maintal.

»Durch die Vereinbarung sollen einzelne Zusagen umgesetzt werden, die Telefónica Deutschland im Rahmen des Fusionskontrollverfahrens angeboten hat, um wettbewerbsrechtliche Bedenken der Europäischen Kommission auszuräumen«, schreibt Telefónica in einer offiziellen Meldung. Der Vertrag mit Drillisch kommt allerdings nur zustande, wenn die Europäische Kommission die E-PLus-Übernahme von der niederländischen KPN absegnet.

Mit dem Abkommen erfüllt Telefónica quasi passgenau die Anforderungen der Kommission. Wie die Nachrichtenagentur Reuters kürzlich erfahren haben will, stimmt die EU-Instanz dem Kauf zu, wenn der Netzbetreiber ein Fünftel seiner Kapazitäten an einen weiteren Bewerber abtritt. Kritiker fordern hingegen deutlich höhere Auflagen für den Deal und erwarten, dass der Wettbewerb in Deutschland mit dem derzeitigen Stand der Dinge leiden wird.

Telefónica will rund 8,6 Milliarden Euro für den viertgrößten Carrier Deutschlands zahlen. Zusammen würden beide Unternehmen das größte Netz hierzulande besitzen. Die endgültige Entscheidung der EU Kommission zur Netzbetreiberfusion soll am 10. Juli fallen.


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