Schnellerer Netzausbau

Telekom kauft Telefónica Mobilfunkmasten ab

20. Juli 2015, 14:15 Uhr | Timo Scheibe
Der Abbau von doppelten Sendemasten kostet Telefónica Geld, Zeit und Personal
© Kara - Fotolia.com

Die Deutsche Telekom treibt den Ausbau des Mobilfunknetzes weiter voran und kauft dem Konkurrenten Telefónica 7.700 Mobilfunkmasten ab. Am Ende profitieren beide Parteien.

Während die Deutsche Telekom das eigene Mobilfunknetz ausbauen und Funklöcher tilgen will, ist Telefónica Deutschland nach der E-Plus-Übernahme dabei, seine derzeit rund 45.000 Mobilfunkmasten auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Nun haben sich beide Unternehmen darauf geeinigt, dass die Telekom 7.700 Sendestationen vom Konkurrenten übernimmt. Dies gaben beide Konzerne bekannt. Beide Seiten profitieren von dem Deal. Während die Deutsche Telekom den Ausbau und Optimierung ihres Mobilfunknetzes beschleunigen kann, spart Telefónica Ressourcen ein.

Schließlich ist der fachgerechte Abbau des technischen Geräts nicht nur sehr kostenintensiv und zeitaufwändig sondern bindet auch Fachpersonal. Oftmals müssen auch bestehende Mietverträge aufgelöst werden. Mit den freiwerdenden Ressourcen will Telefónica wiederrum den LTE-Ausbau schneller vorantreiben. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Es fehlt auch noch die Zustimmung durch das Bundeskartellamt.

Da an vielen Funkmasten noch zwei Sendestationen hängen, arbeitet Telefónica daran, die Zahl der Sendestationen auf 25.000 zu reduzieren. Mit dem Verkauf an die Telekom hätte die deutsche Tochter des spanischen Telefonanbieters die Hälfte des geplanten Abbaus geschafft. Zuletzt hatten erhöhte Abschreibungen für das Mobilfunknetz das Ergebnis belastet, wodurch Telefónica tief in die roten Zahlen rutschte. Durch die Verschmelzung des E-Plus- und O2-Netzes erhofft sich Telefónica Einsparungen von rund fünf Milliarden Euro. »Wir reduzieren unseren Aufwand für den Abbau doppelt vorhandener Mobilfunkstandorte signifikant. Das ermöglicht uns ganz im Sinne unserer Kunden eine noch stärkere Konzentration auf den zukunftsgerichteten LTE-Ausbau«, sagt Cayetano Carbajo Martín, Chief Technical Officer von Telefónica Deutschland.

Aber auch die Telekom zeigt sich zufrieden mit dem Deal. »Durch die Übernahme der Standorte können wir unsere Ausbau-Planung schneller umsetzen«, beurteilt Bruno Jacobfeuerborn, Technik-Chef der Telekom Deutschland, das Vorhaben. »Auch wird die Zusammenarbeit zwischen Telefónica Deutschland und der Telekom im Tower-Geschäft, also bei der gemeinsamen Nutzung von Standorten, durch diese Kooperation weiter vertieft.«


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