Der Bereich der klassischen Unterhaltungselektronik ist 2015 weiter geschrumpft. Mit einem Jahresumsatz von 9,3 Milliarden Euro musste der Handel hier ein Minus von 5,3 Prozent gegenüber 2014 verkraften. Dies war vor allem dem schwachen TV-Geschäft geschuldet, das noch immer den Löwenanteil dieses Marktsegmentes stellt. Insgesamt wurden laut CEMIX 2015 in Deutschland nur noch 6,9 Millionen Fernsehgeräte verkauft und damit noch einmal 14,4 Prozent weniger als im ohnehin schon schwachen Vorjahr. Weniger deutlich ist immerhin der Umsatz zurückgegangen. Vier Milliarden Euro investierten die Konsumenten in neue TVs und damit 10,9 Prozent weniger als 2014 (4,5 Milliarden).
Dieser Effekt ist vor allem dem wachsenden Interesse an hochauflösenden und großformatigen Geräten mit hochwertiger Ausstattung und Internetanbindung zu verdanken, die im oberen Preissegment liegen. 84 Prozent des Umsatzes (3,4 Milliarden Euro) wurden mit Geräten erwirtschaftet, die eine Bildschirmdiagonale von 37 Zoll oder mehr aufweisen. 2014 hatte der Anteil solcher großformatigen Geräte noch bei 80 Prozent gelegen. Zudem kommen auch die TVs mit besonders hohen Auflösungen allmählich auf breiter Front bei den Konsumenten an. Letztes Jahr wurde erstmals mehr als eine Million Fernseher mit acht Millionen Bildpunkten (UHD) verkauft. Richtiggehend tot ist dafür inzwischen der Markt mit Plasma-TVs. Waren 2014 noch über 100.000 Geräte verkauft worden, sank diese Zahl im vergangenen Jahr auf 5.000, ein Minus von 95 Prozent.
Das Feld mit der positivsten Entwicklung im Segment der Unterhaltungselektronik ist eindeutig der Bereich Home Audio. So stieg etwa der Umsatz mit Soundbars, die großteils als Zusatzgeschäft zu den TVs verkauft wurden, um 25 Prozent auf 237 Millionen Euro. Noch größer war der Anstieg bei Dockinglautsprechern für Geräte wie Smartphones und Tablets. Dank eines Wachstums der verkauften Stückzahlen um 50 Prozent auf drei Millionen Einheiten überholten sie mit einem Umsatz von 269 Millionen Euro die Soundbars. Durch die fallenden Preise lag das Umsatzwachstum aber nur bei 38,8 Prozent. König im Konsumentenumfeld sind allerdings klar die vernetzten Audio-Systeme als Nachfolger der klassischen Stereoanlagen. Der Umsatz mit solchen Produkten legte um 53 Prozent auf 309 Millionen Euro zu.
Bei den Digitalkameras ging die bereits aus den letzten Jahren bekannte Verschiebung nahtlos weiter. Während der Absatz kompakter Fotoapparate immer weiter zurückgeht, da die meisten ihrer Funktionen durch Smartphones ersetzt werden, sind hochwertige System- und Spiegelreflexkameras weiter gefragt. Während der Absatz um 15,2 Prozent auf 3,4 Millionen Stück sank, erhöhte sich der Durchschnittspreis der verkauften Geräte um 7,9 Prozent. Für den Umsatz bedeutete das ein Minus von 8,5 Prozent.