Was vor ein paar Wochen noch unmöglich schien, wird wahr: Trump zieht im Weißen Haus ein. "Trotz aller Vorbehalte gegenüber seiner Person, kann man wohl in einem Punkt von ihm lernen", so Häseli. Der Speaker zum Thema Kommunikation analysiert, inwieweit Politik in 140 Zeichen wirksam sein kann.
Eines vorab, so Stefan Häseli: „Ob dieser Akt für die Welt gut ist oder wie schlecht es werden wird, wenn der impulsive neue Präsident die nächsten vier Jahre nicht nur die Geschicke der USA, sondern damit verknüpft auch zu einem guten Teil die der Welt prägt, sei den politischen Beobachtern überlassen. Berechtigt sind zweifellos die Befürchtungen, dass Donald Trump mit seinen oft unverblümten Äußerungen weiterhin viele erschrecken wird. Schon jetzt staunt die Weltöffentlichkeit über das, was er sich verbal erlaubt.“ Dabei sei es durchaus spannend zu verfolgen, wie Donald Trump kommuniziere: „Man muss hier zweierlei trennen. Auf der einen Seite ignoriert er sehr oft sämtliche Regeln einer konstruktiven Kommunikation und eines wertschätzenden Feedbacks. Das ist ohne Frage etwas, das mir missfällt. Das andere ist, dass er, wie kaum ein anderer versucht, mit 140 Zeichen aus dem ‚Twitter-Fenster’ heraus die Welt zu regieren. Und darüber sollten wir nachdenken.“
Die Sache auf den Punkt bringen
Unter diesem Aspekt, so der Kommunikationsexperte, sei es einen Versuch wert, das Bedrohliche vom Nützlichen zu trennen: „Wird die Angst vor dem Inhalt provokativer Statements einmal zurückgestellt, lässt sich rein kommunikationstechnisch daraus eine Menge lernen. Denn es geht darum, eine Sache auf den Punkt zu bringen. Damit wird die Diskussion angestoßen. 140 Zeichen reichen, um – ob positiv oder negativ – in die ‚News’ zu kommen. Oder etwas weniger spektakulär ganz einfach ins Gespräch. Wichtige Aussagen in 140 Zeichen zu packen, sei sicher nicht immer richtig – ganz besonders dann nicht, wenn es um globale Interessen geht. Aber die Kunst es zu können, sei wichtig! Noch werde diese Fähigkeit in der modernen Gesellschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit nicht wirklich und überall gut genutzt", so Stefan Häseli, der sich bereits seit vielen Jahren mit Alltagskommunikation beschäftigt.