Über bloße Telefonie hinaus

UCC – Ein Kunstwort ­gewinnt an Struktur

31. August 2015, 13:49 Uhr | Stefan Adelmann
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Unified Communications wird greifbar. Endkunden haben immer mehr Interesse an den zahlreichen Technologien, die sich hinter diesem schwammigen Begriff verbergen und sind offen für Lösungen über die Standardtelefonie hinaus.

»Es ist wichtig, ein entsprechendes Fachwissen zu besitzen«: Oliver Dawid, Teamleiter und Consultant bei Comnet
»Es ist wichtig, ein entsprechendes Fachwissen zu besitzen«: Oliver Dawid, Teamleiter und Consultant bei Comnet
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UCC (Unified Communications and Collaborations) ist und bleibt ein Kunstwort. Ursprünglich als Marketing-Tool erschaffen, um eine Technologie-Sammlung irgendwo zwischen IT und TK greifbar zu machen, die keine klaren Grenzen hat und fast von jedem anders aufgefasst wird. Trotz dieser Definitionsflexibilität ist sich die Branche aber bei einer Sache einig: UCC ist ausnahmslos ein Wachstumsmarkt. Ob Hersteller, Distributor oder Systemhaus – gegenüber CRN bestätigen zahlreiche Unternehmen, dass sie bei entsprechenden Kommunikationslösungen eine stetig wachsende Nachfrage beobachten, über alle Unternehmensgrößen hinweg. »Zunächst kam die Nachfrage nach UCC-Lösungen vor allem aus dem Enterprise-Bereich«, erklärt Dagmar Geer, Vorstandsvorsitzende bei Innovaphone. Inzwischen sei aber auch der Mittelstand bei diesem Thema angekommen. »Speziell hier, im Mittelstand, sehen wir einen Großteil unseres Zuwachses, allerdings ist auch im Enterprise-Segment noch Wachstum zu erwarten.« Michael Page, Vertriebsleiter bei Mitel, bestätigt ebenfalls, dass sich entsprechende Produkte bei KMUs durchsetzen: »UCC ist längst im Mittelstand angekommen.«

Aber auch wenn aus beiden Bereichen eine gleich große Nachfrage kommen soll, gibt es dennoch deutliche Unterschiede zwischen UCC-Projekten im Enterprise- und Mittelstandsumfeld. Während viele Konzerne die multifunktionalen Kommunikationssysteme oft schon nutzen, um Arbeitsprozesse zu optimieren und effizienter zu gestalten, betrachten Mittelständler die Technologie meist noch als komfortablere Alternative zu bestehenden Lösungen. »Derzeit brauchen kleine und mittelständische Unternehmen noch sehr viel Überzeugungsarbeit«, erklärt Carsten Bartsch, Geschäftsführer des hessischen Systemhauses Liquitcom gegenüber CRN. »Wir müssen das Thema aktiv ansprechen und Verständnis bei Entscheidern bekommen.«

Doch trotz gewisser Hürden muss der ITK-Channel gerade hier angreifen. Der Mittelstand stellt in Deutschland die größte Kundengruppe dar, während Konzerne teils noch vom Direktvertrieb der großen Hersteller ausgerüstet werden. Aber auch hier spielt die zunehmende Technisierung der Gesellschaft den Resellern in die Hände. Besonders junge Angestellte nutzen zu Hause oft schon übergreifende Kommunikationstechnologien, die PC, Telefon und Smartphone gleichwertig integrieren. Wer dann an den Arbeitsplatz kommt, wünscht sich einen ähnlichen Komfort. »Da Skype und WhatsApp im privaten Bereich bereits einen festen Bestandteil der Kommunikation darstellen, wird dies zumindest bei einer bestimmten Benutzergruppe bereits heute in das Unternehmen getragen«, sagt Oliver Dawid, Teamleiter und Consultant bei Kommunikationsausrüster Comnet. Es sei daher nur eine Frage der Zeit, dass erweiterte Funktionen wie Instant Messaging flächendeckend Einzug in die B-2-B-Kommunikation halten und neben der Telefonie als gleichberechtigte Kommunikationsmittel genutzt würden.


  1. UCC – Ein Kunstwort ­gewinnt an Struktur
  2. Zögerliche Kunden
  3. Immer weniger Netzwerkprobleme
  4. »Fließende Grenzen«

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