Vernetzung
Über Unternehmensgrenzen hinweg
Das Konzept der Federation soll nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zur Kommunikation und Zusammenarbeit bieten. Die Herausforderung lautet, den Unternehmen gleichzeitig entsprechende Sicherheit hinsichtlich Datentransfer und Schutz vor Hackerangriffen oder Viren zu gewährleisten.
Die technischen Möglichkeiten verändern das Arbeitsleben ebenso wie die Anforderungen an die Arbeitsrealität die Entwicklung technischer Möglichkeiten vorantreibt. Im Bereich der Kommunikation und Zusammenarbeit kann man zwei Trends beobachten: Einerseits möchte man möglichst flexibel und ortsungebunden arbeiten, um die Effektivität zu erhöhen und Zeit einzusparen. Ob man beim Kunden vor Ort, im Homeoffice, auf der Messe, im Zug oder Flugzeug auf der Anreise zu einem Geschäftstermin ist, sollte keine Rolle für die Kommunikation intern und extern spielen. Andererseits möchte man die Beziehung zu Geschäftskontakten pflegen und weiter ausbauen, ohne immer vor Ort sein zu müssen.
Das Konzept der Federation ermöglicht es Unternehmen, sich auf Basis offener Standards und sicherer Protokolle sowohl mit mobilen Kolleginnen und Kollegen unterwegs als auch über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg mit Lieferanten, Partnern und Kunden zu vernetzen. So können die User über Server wie Pro Call Enterprise, Microsoft Skype for Business, Cisco Jabber, IBM Sametime oder Broadtouch BC via Instant Messages miteinander chatten und gegenseitig Präsenzinformationen zur Verfügung stellen und einsehen.
Technische Voraussetzungen
Die Protokolle SIP/Simple und XMPP liefern die technologische Grundlage für den wechselseitigen Transport der Informationen:
- SIP/Simple ergänzt SIP um Präsenz und Instant Messaging und ist daher auch die Abkürzung für SIP for Instant Messaging und Presence Leveraging Extensions. SIP ist ein von der IETF – Internet Engineering Task Force – entwickelter Standard für ein Signalisierungsprotokoll, das Sitzungen mit zwei oder mehreren Teilnehmern aufbauen, modifizieren und beenden kann. SIP ist die Abkürzung für Session Initiation Protocol.
- XMPP dagegen wurde speziell für die Hersteller- und Betriebssystem-unabhängige Verständigung zwischen unterschiedlichen IM- und Präsenz Clients designed, kann jedoch explizit erweitert werden. XMPP, auch bekannt unter dem Namen „Jabber Protokoll“, steht für Extensible Messaging und Presence Protocol und ist ein von der IETF als RFD veröffentlichter Internetstandard für XML-Routing. Als Adresse der Teilnehmer wird dabei die Instant Message-Adresse verwendet, die zum Beispiel eine SIP- oder XMPP-Adresse sein kann.
Die Audio/Video-Kommunikation wird über eine direkte Peer-to-Peer-Verbindung zwischen kompatiblen Endpunkten, beispielsweise Browsern oder Software-Clients, realisiert. Die Benutzer benötigen lediglich noch eine passende Kamera und ein Headset, aufwändiges Equipment ist nicht notwendig. Sie können dann über die unterschiedlichen Endgeräte kommunizieren. Die Basis dafür ist WebRTC, eine von Standardisierungsgremien wie IETF und W3C zusammengefasste Standar-disierungs-Initiative: Hier wird eine Sammlung von Protokollen und Programmierschnittstellen für die Kommunikation und Zusammenarbeit in Echtzeit im Internet definiert.
Hardware- und Software-seitig sind demnach die Grundlagen zur Umsetzung der Kommunika-tonstrends in Bezug auf den Arbeitsplatz gegeben. Auf dieser Grundlage können und werden sich die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Kommunikation mobil, intern und extern weiter entwickeln und verbessern. Allerdings geht mit dem Austausch unterschiedlichster Informationen über die Unternehmensgrenzen hinweg ein Sicherheitsrisiko einher. Sobald Daten über die Grenze des internen gesicherten Firmennetzwerkes hinaus ausgetauscht werden, erhöht sich das Risiko für unerwünschte Datenzugriffe und das Eindringen von Viren, Trojaner und ähnlichem.
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