ITK-Integration

Unified-Communications meistern

4. Oktober 2012, 15:13 Uhr | Von Gordon Eddy, Director of Product-Marketing bei Empirix

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Migration auf eine IP-Infrastruktur

Der Ersatz von vorher vorhandenen Telefonleitungen durch SIP-Trunks und die Erweiterung eines IP-Netzwerks durch Sprachverkehr ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Erstens führt dies zu einem äußerst komplexen Netzwerk. Ausrüstung von mehreren Herstellern muss nahtlos zusammenarbeiten, um ein korrektes Management der Echtzeitdienste - zum Beispiel Voice und Video - neben den Nicht-Echtzeitdiensten wie etwa E-Mail und Daten sicherzustellen.

Leider entstehen dabei viele Fehlerpunkte, die zu unzureichender Sprachqualität und Gesprächsunterbrechungen führen können. Eine unsachgemäße Provisionierung und Priorisierung des Verkehrs, falsche Routingtabellen, Medien-Transcoding, Interoperabilitätsprobleme und Sicherheitsschwachstellen sind nur einige der Faktoren, bei denen etwas falsch laufen kann.

Ein präzises Systemdesign ist erforderlich, um die Sprachqualität und eine optimale Benutzererfahrung sicherzustellen. Jeder Fehlschritt kann Probleme schaffen. Zum Beispiel wurde nach der Inbetriebnahme des SIP-Trunks in einem Unternehmen eine schlechte Sprachqualität in einer Reihe von Leitungen festgestellt. Das Problem trat intermittierend auf und war schwer zu isolieren. Eine umfassende Beurteilung ergab, dass ein Server den Sprachverkehr drosselte, weil die QoS-Einstellung (Quality-of-Service) für Datendienste fälschlicherweise auf Sprachdienste übertragen wurde. Die QoS-Einstellung für Daten war im Hinblick auf eine reduzierte Bandbreitennutzung von nicht-arbeitsbezogenen Medien, zum Beispiel Youtube und Social-Media-Websites, programmiert worden. Bei Anwendung auf Sprachverkehr war das Ergebnis problematisch. Es ist wichtig, die korrekten QoS-Einstellungen mit dem richtigen Transportprotokoll zu paaren, um unternehmensweit eine optimale Erfahrung zu gewährleisten.

Interoperabilität ist ebenfalls von großer Tragweite, besonders unter Berücksichtigung des Umstands, dass höhere Synergien zwischen Systemen mit größeren Nutzen und höheren ROIs einhergehen. In der Praxis kommt es nur selten vor, dass Systeme überhaupt nicht zusammenarbeiten können. Die Probleme sind oftmals subtiler. Zum Beispiel drehte sich ein Unternehmen im Kreise, als es verstehen wollte, warum seine neue VoIP-Infrastruktur SIP-Anrufe nicht erfolgreich an seine bestehenden IP-Telefone leiten konnte. Schließlich stellte man fest, dass jedes System mit verschiedenen Codec-Typen - G.711 im Gegensatz zu G.729 - konfiguriert war. Nach der Rücksetzung der Telefone (an vier Standorten) wurden die Anrufe nahtlos weitergeleitet. Selbst ein geringfügiges Problem kann weitreichende Auswirkungen haben. In einem Fall kam es fast dazu, dass ein relativ belangloses Problem wie eine SIP-Prack-Meldung das Contact-Center-Projekt eines Unternehmens zum Entgleisen brachte. Obwohl die Anrufe erfolgreich über den Session-Border-Controller (SBC) zum Sprachserver des Unternehmens geleitet wurden, wurde keine Bestätigungsmeldung zurückgesendet. Der SBC ging dann davon aus, dass die Anrufe nicht beantwortet wurden - und beendete sie.

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