XPLM-Umfrage: Daten oft veraltet

Unternehmen arbeiten im betrieblichen Blindflug

24. Oktober 2023, 10:10 Uhr | Jörg Schröper
Charly Wachtel, Geschäftsführer von XPLM.
© XPLM

In sieben von zehn Unternehmen treffen die Verantwortlichen ihre Entscheidungen häufig auf der Grundlage veralteter oder unvollständiger Daten. Ebenso viele Unternehmen führen parallele Datenbestände, ohne die Informationen abzugleichen.

Wenn Führungskräfte oder Mitarbeiter Daten austauschen, dann meist per E-Mail. Dies zeigt eine Umfrage des Technikunternehmens XPLM unter 126 Entscheidern aus der Industrie. „In der Regel gilt: Erst informieren, dann entscheiden. Viele Unternehmen sind aber gar nicht in der Lage, aus ihren vorhandenen Datenbeständen gezielt Erkenntnisse abzuleiten. Sie befinden sich im operativen Blindflug“, kommentierte Charly Wachtel, Geschäftsführer von XPLM, die Ergebnisse.

70 Prozent der Unternehmen räumen ein, Entscheidungen auf Basis veralteter oder unvollständiger Daten zu fällen, ebenso viele führen Daten parallel, ohne die Informationen abzugleichen.

Angesichts des steigenden Wettbewerbsdrucks forderte der Digitalisierungsexperte daher eine Strategie durchgängiger Datenflüsse und bereichsübergreifender Prozesse: „Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie auf einem Datenschatz sitzen. So sagen neun von zehn, dass der Zugriff auf alle relevanten Daten für wichtige Entscheidungen sehr hilfreich wäre. Aber sie wissen nicht, wie sie diesen Schatz heben können.“

Das Problem verschärft sich sogar, da die IT-Systemlandschaften in den Unternehmen zunehmend heterogen sind. 84 Prozent der Teilnehmer aus der Expertenstudie stimmen der Aussage zu, dass die Zahl der Softwareanwendungen ständig zunimmt.

„Verteilte Datensilos und verschiedene inkompatible Systeme, die keine Informationen austauschen können, erschweren die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit. Dabei wird das vernetzte Arbeiten immer wichtiger, nicht zuletzt aufgrund des Trends zu Remote Working oder neuen Formen der Zusammenarbeit“, so Wachtel, der auch für die neue Plattform Xsphere verantwortlich ist, die einfaches Verlinken von Daten in unterschiedlichen Systemen ermöglicht.

Wachtel plädierte zudem für den Einsatz moderner Datenföderations-Tools: „An jedem Punkt der Wertschöpfungskette sollten die Mitarbeitenden aus ihrer gewohnten Systemumgebung heraus auf valide und aktuelle Informationen zugreifen können. Tools wie Xsphere ermöglichen diesen komfortablen Datenzugriff per Self-Service, ohne dass Daten kopiert, synchronisiert oder migriert werden müssen“.

Fehlende Möglichkeiten für einen professionellen Informationsaustausch führen laut ihm dazu, dass Daten per E-Mail (80 Prozent) oder Excel (68 Prozent) übermittelt werden. Dadurch sei die Kommunikation nicht transparent nachvollziehbar und Daten lassen sich nicht sauber versionieren. Dies berge Risiken. So erkennen auch 73 Prozent der Unternehmen im manuellen Datentransfer ein erhöhtes Fehlerpotenzial, 67 Prozent sehen sogar Sicherheitsrisiken.

Die Herausforderungen an ein modernes Daten-Management ziehen sich durch alle Abteilungen und Ebenen, bis ganz nach oben. Nur drei von zehn Führungskräften können uneingeschränkt bestätigen, dass ihnen alle für die Steuerung von Innovationsprozessen notwendigen Informationen auf Knopfdruck zur Verfügung stehen. „Damit bleiben die Vorteile der Digitalisierung ungenutzt. Denn durch den Austausch aller relevanten Informationen lassen sich gerade im industriellen Umfeld immense Produktivitätsfortschritte erzielen“, so Wachtel weiter. Ziel müsse es daher sein – auch in Vorbereitung auf neue Techniken wie künstliche Intelligenz und Machine Learning – die Datennutzung zu stärken.

Für die Anfang 2023 durchgeführte „Industrie-Studie 2023, Erfolgsfaktor Daten“ wurden 126 Führungskräfte aus der Industrie befragt. Die Umfrageteilnehmer arbeiten in Unternehmen mit einem Mindestumsatz von 40 Millionen Euro in den Branchen Maschinenbau, Automotive, Elektroindustrie, Chemie, Pharma, Lebensmittel, Medizintechnik und Energie.

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