Es ist eine Art Startschuss für den Netzausbau: Vier Telekommunikationskonzerne haben sich bei einer Versteigerung wertvolles Spektrum gesichert, mit dem sie ultraschnelles mobiles Internet anbieten wollen. Doch es gibt Sorgenfalten.
Nach dem Ende der 5G-Mobilfunkauktion ist der Weg frei für ultraschnelle Netze in Deutschland. Erste Masten wurden bereits testweise aktiviert, weitere werden dieses Jahr dazukommen. 2020 dürfte der Ausbau an Fahrt aufnehmen. Einzelheiten wollten die Firmen noch nicht bekanntgeben. »Wir sind intensiv daran, den 5G-Netzstart vorzubereiten«, sagte Telekom-Deutschlandchef Dirk Wössner am Donnerstag in Bonn. Vor allem für die Industrie ist 5G wichtig, aus Sicht des Telekom-Managers wird es aber auch für Privatkunden an Bedeutung gewinnen - etwa für Anwendungen der virtuellen Realität und für Online-Spiele.
Am Mittwoch war die längste 5G-Frequenzauktion Deutschlands nach mehr als 12 Wochen zu Ende gegangen - die Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch müssen insgesamt rund 6,6 Milliarden Euro zahlen. Erwartet worden waren nur drei bis fünf Milliarden Euro.
Die Frequenzblöcke, die nun vergeben wurden, sind an strenge Auflagen geknüpft: Bis Ende 2022 müssen mindestens 98 Prozent der Haushalte in Deutschland mit mindestens 100 MBit pro Sekunde im Download versorgt werden, zudem ist schnelles mobiles Internet an größeren Straßen und Zugstrecken vorgesehen. Teilweise ist die Übertragung im 4G/LTE-Standard machbar. Klar ist dennoch, dass die Netzbetreiber ihren Ausbau deutlich forcieren müssen.
Noch gibt es kaum Smartphones auf dem Markt, die 5G-fähig sind. Wann der Ausbau so weit vorangeschritten ist, dass in Deutschland erste 5G-Handyverträge verkauft werden, ist noch unklar.
Das Ergebnis der Auktion sorgte keineswegs für Feierlaune in der Branche. Die Netzbetreiber monierten die hohen Kosten - nun fehle das Geld für den Ausbau. Nach Berechnung von Telekom und Vodafone könnte man mit dem Geld, das an den Bund gezahlt wird, circa 50.000 Mobilfunkstationen bauen. »Es ist gut, dass die Auktion vorbei ist und dass wir das Spektrum bekommen haben, was wir brauchen«, sagte Telekom-Manager Wössner. »Aber es ist schlecht, dass es sehr teuer wurde.«