Kubernetes

Was Container-Technologie und Milchkühe gemein haben

24. Oktober 2019, 15:25 Uhr | Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kubernetes-as-a-Service

funkschau: Bei Kubernetes handelt es sich um eine Open-Source-Technologie. Was heißt das im Hinblick auf Support-Dienstleistungen? Gibt es eine offizielle Supportstruktur, oder sollten in jedem Fall interne Mitarbeiter, die etwas von Kubernetes verstehen, im Unternehmen vorhanden sein?

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Kubernetes Rackspace Cloud
Jörg Eggers ist Cloud Architect bei Rackspace Deutschland
© Rackspace

Eggers: Auf jeden Fall sollte im Unternehmen ein Grundverständnis für das Thema vorhanden sein. Wollen Sie als Unternehmen die Umgebungen selbst implementieren, betreiben und optimieren, brauchen Sie schon weitaus mehr Know-how. Das heißt: Sie müssten Detailwissen mitbringen. Eine andere Option ist, einen Managed Service Provider für Kubernetes auszuwählen. Das kann zum Beispiel ein AWS Elastic Kubernetes Service, eine Google Kubernetes Engine oder ein Azure Kubernetes Service sein, aber auch ein eigenständiger Kubernetes Service auf Openstack oder anderen Plattformen. Wir bei Rackspace bieten das beispielsweise an.

funkschau: Wie sieht das mit Kubernetes-as-a-Service aus? Was ist hier alles inbegriffen? Sollten auch in diesem Fall Mitarbeiter im Unternehmen sein, die sich mit Kubernetes auskennen?
Eggers: Bei Kubernetes-as-a-Service von Rackspace implementieren, konfigurieren und betreiben wir das Kubernetes Monitoring, Logging und definieren die Metriken mit dem Kunden. Wir leisten kontinuierliches Betriebsmanagement und den benötigten Support für den gesamten Technologie-Stack – von der Hardware über Infrastructure-as-a-Service bis hin zu Kubernetes selbst. Alles, was dann im Container selbst abläuft, ist Kundenkompetenz. Zusätzlich kann zu dem Rackspace-Service ein dedizierter Kubernetes-Architect-as-a-Service zum Einsatz kommen. Entscheidet sich ein Unternehmen für einen Managed Service für Kubernetes, dann sollte sich das Wissen der eigenen Mitarbeiter auf die Nutzung der Plattform für Anwendungen und deren Monitoring konzentrieren. Das spielt sich dann eine Ebene über der Container- und Orchestrierungs-Infrastruktur ab. Auch die Integration der einzelnen IT-Bereiche, wie beispielsweise Softwareentwicklung und IT-Betrieb, kommt dann eher in den Fokus und damit gegebenenfalls auch die Implementierung der DevOps-Philosophie.

funkschau: Wie sieht es klassischerweise aus, wenn ein Unternehmen Kubernetes-as-a-Services nutzen möchte? Wie ist hier die Vorgehensweise?
Eggers: Als erstes muss das Management wissen, warum sie das machen und was sie damit erreichen wollen. In jedem Fall sollte man zuerst den geschäftlichen Mehrwert analysieren und sich erst dann den Tools und Plattformen zuwenden. Container und Kubernetes sind nicht die nächste Generation von Server-Virtualisierung oder Outsourcing, sondern viel mehr ein neues IT-Paradigma, das man in Verbindung mit geeigneten Softwarearchitekturen einführen muss.

funkschau: Rackspace bietet Kubernetes-as-a-Service seit einem Jahr an. Wie sind Ihre Erfahrungen? Haben Sie seit der Einführung etwas verändert beziehungsweise optimiert? Womit hatten Sie auf Kundenseite nicht gerechnet?
Eggers: Vor allem Kunden mit einem starken Fokus auf Softwareentwicklung, aber ohne Kapazitäten im Bereich IT-Operations, interessieren sich stark für Managed Kubernetes. Einen Schwerpunkt entweder in Richtung Private Cloud oder Public Cloud sehen wir nicht. Im Laufe der Zeit haben wir das Produkt Managed Kubernetes-as-a-Service hauptsächlich in Bezug auf die Software-Versionen aktualisiert. Auf Kundenwunsch haben wir auch Funktionen und Pakete wie Prometheus, Grafana, Istio und andere integriert. Wesentliche Überraschungen haben wir nicht gesehen, abgesehen davon, dass Kunden oft länger als erwartet brauchen, um wirklich produktive Anwendungen auf diese Plattform zu bringen.

funkschau: Welche grundsätzlichen Überlegungen sollten Unternehmen vorab anstellen?
Eggers: Unternehmen sollten sich auf alle Fälle überlegen, für welche Anwendung sie die Technologie einsetzen wollen. Generell ist es wichtig, in der IT nicht mehr auf IT-Metriken, wie Maschinenverfügbarkeit oder die Reaktionszeit auf Anwendertickets zu setzen, sondern den geschäftlichen Mehrwert im Auge zu haben. Wenn es über eine solche Technologie möglich ist, mehr Umsatz zu generieren, in Märkte vorzudringen, die man bisher nicht angegangen ist und Stückkosten außerhalb des IT-Budgets zu senken – dann ist das gegebenenfalls ein Feld, in das Microservice-Architekturen, DevOps-Philosophie und Containertechnologie eingebracht werden sollten, um den größtmöglichen Mehrwert zu erzielen.


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