IT in Unternehmen ist nicht mehr nur unterstützende Abteilung, sie gestaltet vielmehr strukturelle Prozesse mit. Echte Innovation in der Vermittlung von Wissen muss durch alle Geschäftsebenen und Generationen geleistet werden. Doch noch wird die Modernisierung oft in Software-Programmen gesucht.
Die IT ist eine junge Disziplin, die noch keinen vollständigen Generationswechsel hinter sich hat. Anders als in traditionsreichen Handwerken, konnten sich bislang noch keine langfristig etablierten Kompetenzen oder ein nachhaltiges Bewusstsein für den Wert der Wissensvermittlung entwickeln. Junge IT-ler haben meist von der Pike auf gelernt mit Softwarearchitektur umzugehen. Sie sind gut in der Fehleranalyse und im Erkennen, was in der IT-Umgebung eines Unternehmens stört oder falsch läuft. Sie haben in vielen Fällen ein ausgeprägtes technologisches Wissen und kennen die technischen Möglichkeiten.
Was ihnen jedoch in vielen Fällen fehlt, das ist das praktische Wissen über die Prozesse, das sich oft aus langjähriger Erfahrung ergibt: Wie läuft eine Inventur ab? Wie funktioniert eine Fakturierung? Wie würde derselbe Prozess „von Hand“ aussehen? Was braucht der Anwender oder Kunde tatsächlich? Im Studium oder in der Ausbildung kommen sie mit entsprechend gewachsenen Softwarelandschaften kaum in Berührung und sind als Berufseinsteiger teilweise überrascht über die Situationen, die sie vorfinden. Für viele neue Ideen fehlt dann das Verständnis für die praktischen Zusammenhänge.
Erfahrene IT-Mitarbeiter der ersten Stunde kennen hingegen die Anforderungen aus der Praxis sehr genau. Oft als Quereinsteiger haben sie etwa als Lagerist, Buchhalter oder Mechaniker in mehrmonatigen Bootcamps die Grundlagen der Programmierung erlernt, um als frühere EDV-Verantwortliche für ihren Bereich Softwarelösungen zu programmieren. Anwendungen entstanden somit sehr nah an der Praxis und am Nutzer orientiert.
Entscheidend ist es, diese Welten und dieses ganz individuelle Wissen gewinnbringend zusammenzubringen. Im Alltag scheint es vielen Kollegen mit unterschiedlichen Hintergründen aber schwer zu fallen, sich konstruktiv auszutauschen. Die einen möchten sich nicht die Blöße eines weniger technologischen Hintergrunds geben. Die anderen sind verunsichert, weil sie mit den Prozessen im Unternehmen wenig anfangen können. Während sich praxisorientierte Teammitglieder auf das konzentrieren, was der Markt braucht, sehen theoretisch orientierte Mitarbeiter oft nur, was die Software alles machen könnte. Etwaige Unterschiede dieser Mitarbeitertypen: