Ausblick: Vom Anbieter zum Versorger

Wohin entwickelt sich die TK-Branche?

3. Februar 2014, 9:43 Uhr | Hermann Gouverneur, Chief Technology Officer und Mitglied, Atos Scientific Community
Ausblick zu den TK-Trends 2014
© Lukas Gojda/fotolia.com

Welche neuen Entwicklungen bewegen eine Branche, welche Investition zahlt sich aus und welche Trends verlaufen im Sande? Um diese Fragen zu beantworten und um Perspektiven aufzuzeigen, hat Atos den Trendreport "Ascent Look Out 2014" veröffentlicht. Darin analysiert der IT-Dienstleister unter anderem für die Telekommunikationsbranche technologische und sozio-ökonomische Entwicklungen, auf die sich Unternehmen und Organisationen künftig vorbereiten müssen.

Mobile Kommunikation gewinnt für Menschen in unterschiedlichen Situationen an Bedeutung: Verbraucher, Arbeitnehmer, Patienten, Bürger und Studenten profitieren von den neuen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten. Steigt die Nutzung mobiler Services, wächst auch der Bedarf nach mobilen Internetverbindungen. Dies spielt wiederum den TK-Anbietern in die Hände. Denn der digitale Lebensstil funktioniert nur auf breit ausgebauten und „staufreien“ Datenautobahnen. Die Mobilfunkanbieter wandeln sich damit fast von selbst zu "Grundversorgern" die – ähnlich wie Stromanbieter – aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind. Das heißt aber auch, dass Telekommunikationsanbieter ihre Produkte überarbeiten und an neues Nutzerverhalten anpassen müssen. Sie nehmen eine intermediäre Rolle ein und werden zum Dienstleister für den Zugang zu neuen Kundengruppen.

Voraussetzungen für neue Wachstumsmöglichkeiten schaffen
Um sich für die Zukunft zu rüsten, müssen Telekommunikationsanbieter neue Geschäftsmodelle entwickeln und Partnerschaften eingehen – etwa strategische Allianzen mit Firmen, deren Geschäftsmodell auf mobile Datenübertragung baut. Prä-destiniert sind der Einzelhandel, die Unterhaltungs-, Medien- und IT-Branche sowie der Finanzsektor und die Automobilindustrie. Bei einer Zusammenarbeit haben die Telekommunikationsanbieter zwar keinen direkten Endkundenkontakt, bauen jedoch ihr Kerngeschäft in neuen Märkten aus.

Der Siegeszug der mobilen Vernetzung öffnet den Telekommunikationsanbietern auch Türen, die ihnen bisher verschlossen waren: die Werkstore von Industriebetrieben. Die M2M-Kommunikation (Machine-to-Machine) beschreibt die Verbindung zwischen Maschinen, die untereinander Informationen austauschen. Abstimmung und Lenkung der Anlagen können auf diese Weise automatisiert und höchst effizient ablaufen. Doch nicht nur für klassische Produktionsbetriebe, sondern auch für das Gesundheitswesen oder im Bereich Sicherheit und Überwachung bietet eine intelligente und vernetzte Telekommunikations-Infrastruktur Mehrwert. Denn hier sitzen Mobilfunkbetreiber an entscheidender Stelle, um einzelne Punkte miteinander zu verbinden. Die Kommunikation zwischen Anlagen innerhalb einer Produktionsstätte läuft über die Netze der TK-Anbieter. Das so genannte "Internet der Dinge" geht sogar noch einen Schritt weiter: Mit Sensoren versehene, räumlich verteilte Geräte erkennen und verarbeiten Ereignisse, beispielsweise eine Temperaturveränderung, zähfließenden Verkehr und Staugefahr. Im Falle eines Notarzteinsatzes kann dieses Wissen um die optimale Route eine lebensrettende Zeitersparnis bedeuten.

Auch die steigende Nachfrage nach Alternativen zur Barzahlung spielt den Mobilfunkbetreibern in die Hände. Einkaufen über das Internet (E-Commerce) oder ein mobiles Endgerät wie ein Smartphone (M-Commerce) ist kaum noch aus dem Alltag wegzudenken. Die kontinuierliche Verbreitung von Smartphones wird die Akzeptanz des Bezahlens per Mobilfunkgerät weiter fördern. Da Smartphones immer günstiger werden, können sie außerdem mit moderner Technologie wie Near-Field-Communication (NFC) ausgestattet werden. Die Erfahrungen  zeigen, dass Kunden prinzipiell bereit sind, diese Zahlweise zu nutzen. Jedoch beanspruchen sowohl TK-Anbieter als auch Banken diesen Bereich für sich. Der Wettbewerb kann sich zu Gunsten der Kunden entwickeln, wenn beide Seiten investieren und sich am Ende die beste Plattform durchsetzt.

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