Eines verbindet alle Tools und Funktionen: Sie sind darauf ausgerichtet, Menschen zu helfen und ihnen den Arbeitsalltag zu erleichtern, beispielsweise Beschäftigten in der Produktion mit jahrelanger Erfahrung an einer bestimmten Maschine. Sie haben sich ein fundiertes Wissen in einem Bereich angeeignet und den Arbeitsablauf perfektioniert. Sie haben somit Wissen, das niemand anderem zur Verfügung steht. Gibt man diesen Beschäftigten die Chance, ihr Wissen mit anderen zu teilen, profitiert das gesamte Unternehmen. Mit Lösungen für die interne Kommunikation lassen sich zum Beispiel Fachleute der einzelnen Abteilungen schnell und einfach ausfindig machen. Wissen wird damit für alle Beschäftigten transparent. Gleichzeitig regt dies abteilungs-, standort- und vielleicht sogar länderübergreifende Diskussionen an, aus denen sich interessante Ideen ergeben können. Denn Vernetzung – gepaart mit einem Raum zur öffentlichen Diskussion – führt zu Denkanstößen und kreativen Ideen. Durch eine Plattform für die mobile Zusammenarbeit lassen sich so unterschiedliche Sichtweisen von Fachleuten aus diversen Bereichen zum bestmöglichen Ergebnis zusammenfügen. Voraussetzung ist jedoch ein gleichberechtigter Zugang zur unternehmensinternen Plattform oder App.
Hier stehen Unternehmen vor der nächsten Herausforderung: Non-Desktop-Beschäftigte haben andere Ansprüche an digitale Lösungen als ihre Desktop-Kolleginnen und -Kollegen. Sie sind die tägliche Nutzung komplexer digitaler Systeme meist nicht gewohnt. Daher müssen sich Betriebe im Klaren sein, dass eine funktionierende mobile Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen bedeutet, die Anwendungen allen zugänglich zu machen. Folglich sollten sie auf eine einfache und intuitive Anwendung setzen. So können sich auch weniger technikaffine Beschäftigte leicht informieren und vernetzen. Zusätzlich sollten die Anwendungen nicht an einen festen Desktop-Arbeitsplatz gebunden, sondern auch mobil abrufbar sein. So sind der Nutzerschaft keine Grenzen gesetzt. Beschäftigte fühlen sich damit besser in das Unternehmen integriert, wertgeschätzt und verstanden. Dies stellt eine Nähe zum Arbeitgeber her, was die Motivation erhöht. Die Teilhabe an einer Gemeinschaft ist somit kein Privileg der Desktop-Beschäftigten. Denn die Zukunft der Arbeit wird davon geprägt sein, ein „Wir-Gefühl“ zu erzeugen, das auch alle Non-Desktop-Beschäftigten inspiriert, Verantwortung zu übernehmen und so selbstbestimmt wie möglich zu arbeiten.
Dieses „Wir-Gefühl“ steht ganz im Zeichen langfristiger Mitarbeiterbindung. Der Fachkräftemangel zwingt Unternehmen dazu, fähige Beschäftigte so lange wie möglich im Unternehmen zu halten. Diese wollen inkludiert, verstanden und motiviert sein. Durch Enterprise Social Networks fühlen sich alle im Betrieb stets informiert und am Unternehmensgeschehen beteiligt. Dies verbessert neben der Bottom-up-Kommunikation auch die Zusammenarbeit mit der Führungsebene: Führungskräfte können sich durch Feedbackmechanismen einen Überblick über die aktuelle Gemütslage im Unternehmen verschaffen. So können sie gezielt auf mögliche Frustrationen und Ängste reagieren.
Blickt man ferner in die Zukunft, so werden verschiedene Entwicklungen die mobile Zusammenarbeit in Unternehmen maßgeblich beeinflussen. Innovative Technologien schaffen ein komplett neues Arbeitsumfeld in allen Arbeitsbereichen. Beispielsweise finden Cloud-basierte Prozesse Einzug in die Produktionshalle und revolutionieren das Prozess-Management. Künstliche Intelligenz erleichtert die Arbeit in Kliniken und Pflegeheimen. Der klassische „Nine to five“-Arbeitstag im Büro gehört der Vergangenheit an. Das bestmögliche Ergebnis stammt nicht mehr von der Führungskraft, sondern entsteht in einem Gremium von Fachleuten aus allen Bereichen. Grundlage für diese Entwicklungen ist ein multidirektionaler Kommunikationskanal, der es allen Beteiligten ermöglicht, sich zu vernetzen, zu informieren und Gehör zu verschaffen. Letztlich ist Zusammenarbeit der Schlüssel zu einer wettbewerbsfähigen Organisation, die agil, flexibel und effizient auf Bekanntes und Unvorhersehbares gleichermaßen reagieren kann.
Benedikt Ilg ist CEO und Mitgründer von Flip.