straight solutions: So geht Recruiting!

„Astreine Bewerber-Qualität“

25. Mai 2023, 13:41 Uhr | Martin Fryba
Birgit Köbl, Director Talent Program & Career Partnerships bei der ReDI School of Digital Integration, Zainab Samadi, Auszubildende Fachinformatikerin bei straight solutions und ihr Chef, Geschäftsführer Christian Meyer (v.l.)
© connect channel

Fachkräftemangel? „Ach was”, sagt Christian Meyer. Er könnte von zehn Bewerbern acht einstellen. Ungewöhnlich? Nicht für den Systemhaus-Chef. Er nutzt den Recruiting-as-a-Service von Distributionspartner ADN und ergänzend ist er bei der Initiative ReDi School aktiv.

Selbstwirksamkeit statt Hierarchie: Mitarbeitende des Systemhauses straight solutions warten nicht auf Entscheidungen ihrer Vorgesetzten. Sie sind es gewohnt, selbst zu entscheiden, sich im Tagesgeschäft selbst zu organisieren. Und sie folgen einer Roadmap, die sie gemeinsam im Team mit Geschäftsführer Christian Meyer festlegen. So erarbeiteten sie 2017 die „Agenda 2025“, die eine Zielgröße von 25 bis 30 Mitarbeitenden vorsieht. Jedes Quartal will Meyer einen Neuzugang begrüßen, und es sieht so aus, als könnte er den Plan übererfüllen. Wie das? Wo doch jedes Systemhaus über Fachkräftemangel klagt und Meyer eigentlich nichts anderes tun dürfte als den Markt nach Bewerbern zu scannen und Headhunter regelmäßig fünfstellige Provisionen für Personal zu überweisen. Macht er aber nicht.

connect channel: Fachkräftemangel ist kein Thema mehr für Sie, Herr Meyer. Sie haben offenbar einen sehr guten HR-Dienstleister gefunden?

Christian Meyer: Zumindest keinen, bei dem man hohe Provisionen für klassische Personalvermittlungen zahlt. Mit Headhunter arbeiten wir seit Jahren nicht mehr zusammen. In manchen Fällen zahlt man da viel Geld und die Mitarbeitenden sind nach einem Jahr wieder weg. Wir gehen den Fachkräftemangel aktiv an.

Und wie?

Meyer: Bei unserer Personalsuche baue ich auf drei Säulen: Sourcing über Social-Media und außerhalb meines Netzwerkes. Passende Talente als Auszubildende finden wir ganz entspannt durch mein Engagement an der ReDi School. Und Professionals gewinnen wir über die Initiative Workforce of the Future von ADN. Wir waren einer der ersten Partner, die auf Recruiting-as-a-Service von unserem  langjährigen Distributionspartner gesetzt haben. Mittlerweile konnten wir darüber fünf Personen einstellen.

Distributor ADN sucht für straight solutions Fachpersonal, wie funktioniert das?

Meyer: ADN hat bei Workforce of the Future mit der Recruiting-Agentur Pontoon einen Partner gefunden, der sich mit der Kandidatenauswahl sehr viel Mühe gibt. Die astreine Bewerber-Qualität spart uns die aufwändige eigene Suche nach geeigneten Kandidaten, denn die liefert Pontoon auf dem Silbertablett. Nach einem ersten Screening per Videokonferenz lade ich die passenden Kandidaten zu einer virtuellen Kennenlernrunde mit allen Mitarbeitenden ein. Danach gibt es noch eine gemeinsame Feedbackrunde, auf Basis dann die Entscheidung getroffen wird. Im Idealfall liegen zwischen dem Bewerbungseingang und der finalen Entscheidung maximal zwei Wochen. Beim letzten Mal wurden mir zehn vorgestellt, von denen sich auf den ersten Blick schon grundsätzlich acht eigneten.

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Die haben Sie alle eingestellt?

Meyer: Nein. Unser Rhythmus ist in etwa so, dass wir in jedem Quartal einen neuen Mitarbeitenden integrieren. Wir wollen ja die neuen Köpfe tief in unsere Organisation integrieren und dafür braucht es eine gewisse Zeit, zumal wir unsere Firmenkultur auf das Organisationsmodell Holacracy umgestellt haben. Also weg von Hierarchie-Strukturen. Stattdessen setzen wir auf Selbstorganisation, lassen den Organisationsmitgliedern viel Entscheidungsspielräume und geben ihnen ein hohes Maß an Eigenverantwortung.

Und das klappt?

Meyer: Wir konnten bei straight solutions bereits auf 23 Mitarbeitende wachsen und zuletzt legte der Umsatz um 36 Prozent zu. Die Ausrichtung, ganz auf die Microsoft 365 und Azure für kleine und mittelständische Firmen von zehn bis 150 Mitarbeitende zu setzen, geht auf.

Von anderen Systemhäusern hören wir, dass es sehr schwer ist, vor allem Cloud-Experten zu finden auszubilden und, fast noch schwieriger: zu halten.

Meyer: Das ist ja das Besondere am Workforce of the Future von ADN: Das Programm kombiniert Recruiting-as-a-Service mit Aus- und Weiterbildung in der ADN Cloud Tech Academy. Junge Talente oder Professionals werden hier fit für die Cloud gemacht und zertifiziert, so dass der Übergang in unser Unternehmen reibungslos klappt. Wir sind seit dem Start von Workforce of the Future 2017 dabei und haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Auswahl an Bewerbern im Talentpool berücksichtigt auch unsere Firmenkultur. Mit ist es sehr wichtig, dass Bewerber auch menschlich zu uns passen, sich mit unseren Werten identifizieren können.

Sie haben kürzlich auf dem IAMCP-Event bei Microsoft in München auch ihr Engagement bei ReDI School vorgestellt und waren sehr begeistert. Warum?

Meyer: ReDi School ist eine gemeinnützige Organisation, die Menschen ohne Zugang zu digitaler Bildung den Berufseinstieg in die Technologie- und Digitalbranche ermöglicht. Darunter sind auch viele Migranten und Migrantinnen, die lernbegierig sind, und denen geholfen wird, in einer boomenden Branche Fuß zu fassen. Wir müssen gerade junge Menschen, die wegen ihres sozialen Hintergrunds weniger guten Voraussetzungen mitbringen, weiterbilden und sie mit  dem Arbeitsmarkt vernetzen. Ich engagiere mich bei ReDi School in verschiedenen Bereichen, da ich davon überzeugt bin, dass diese Initiative eine echte Win-Win-Win-Situation schafft: Für unsere Gesellschaft, Wirtschaft und die Tech-Talente.


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