In der Cloud gespeicherte Daten liegen oft außerhalb der Reichweite von lokalen Sicherheitsvorkehrungen. Was Unternehmen tun müssen, um ihre Daten dennoch gegen Cyberangriffe und Datenlecks abzusichern, erläutert Christoph M. Kumpa von Digital Guardian.
Cloud Services bieten Unternehmen heute eine kostengünstige und flexible Alternative zu teurer, lokal implementierter Hardware. Vorteile wie hohe Skalierbarkeit, Leistung und Effizienz sowie reduzierte Kosten liegen auf der Hand, sodass immer mehr Unternehmen ihre Anwendungen und Daten in die Cloud migrieren. Sensible Daten wie personenbezogene Informationen, Geschäftsgeheimnisse oder geistiges Eigentum sind jedoch neuen Risiken ausgesetzt. Denn in der Cloud gespeicherte Daten liegen außerhalb der Reichweite vieler lokaler Sicherheitsvorkehrungen. Unternehmen müssen deshalb zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um ihre Daten in der Cloud, über den teils rudimentären Schutz der Anbieter hinaus, gegen Cyberangriffe und Datenlecks abzusichern.
Das Shared Responsibility-Modell
Allgemein sind Public-Cloud-Provider für die physische Sicherheit, globale und regionale Konnektivität sowie die Stromversorgung und Kühlung ihrer eigenen Rechenzentren zuständig. Dies ermöglicht Unternehmen eine flexible Skalierbarkeit und entlastet sie davon, eine eigene Infrastruktur wie ein Rechenzentrum oder Server-Hardware bereitzustellen. Zugleich liegt es in der Verantwortung der Unternehmen, all ihre in die Cloud migrierten Daten und Anwendung selbst auf gewünschte Weise zu schützen.
Unternehmen, die keine zusätzliche Security-Lösung implementieren, überlassen den Schutz ihrer Cloud-Daten fahrlässig ihren Cloud-Storage-Anbietern. Diese bieten in der Regel für ihre Plattformen und die von ihnen verarbeiteten Daten wohl einen Basisschutz, der aber bei weitem nicht ausreicht. Probleme treten dann auf, wenn Anbieter keine, den Datenschutzbedürfnissen des Unternehmens entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung oder strenge Zugriffskontrollen ergreifen. Die meisten Unternehmen ergänzen deshalb den Basisschutz des Cloud-Storage-Providers durch zusätzliche eigene Sicherheitsmaßnahmen, um die Datensicherheit entsprechend zu stärken und den Zugriff auf ihre sensiblen Informationen in der Cloud granular zu kontrollieren.
Problem Schatten-IT bei Datenspeicherung in der Cloud
Zu einer der größten Herausforderungen bei der Cloud-Storage-Sicherheit zählt, dass Mitarbeiter teilweise kostenlose File-Sharing- und Cloud-Storage-Services nutzen, die nicht durch das Unternehmen genehmigt sind und so möglicherweise nicht den Mindestsicherheitsstandards entsprechen. Mit der Nutzung dieser Dienste, insbesondere ohne Wissen oder Zustimmung der IT-Abteilung, können Mitarbeiter Unternehmensdaten gefährden.
Neben der Implementierung von Sicherheitslösungen zum Schutz sensibler Daten vor unbefugtem Zugriff und Durchsetzung von Cloud-Sicherheitsrichtlinien, ist es deshalb entscheidend, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter über die Risiken aufklären, die mit dem Austausch und der Speicherung von Daten in der Cloud verbunden sind. Darüber hinaus müssen Unternehmen geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um Risiken zu minimieren; diese können von Mitarbeitern ausgehen, die versehentlich Dienste und Anwendungen nutzen, die nicht den Sicherheitsstandards des Unternehmens folgen. Datensicherheitslösungen, die sensible Daten im Ruhezustand, während der Übertragung sowie an Endpunkten schützen, können hier das Risiko von Datendiebstahl oder unbefugter Offenlegung deutlich verringern, selbst im Fall eines Sicherheitsverstoßes.