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Cisco im Interview

"Datenschutz ist Grundrecht"

20. August 2020, 13:30 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

"Bedrohungsforschung spielt eine zentrale Rolle in einer guten Sicherheitsstrategie"

funkschau: Für viele Organisationen lässt sich diese Entwicklung nun nicht mehr umkehren – das Kind ist in den Brunnen gefallen. Welche konkreten Handlungsempfehlungen können Sie diesen Unternehmen und Organisationen geben, damit diese ihre Situation nichtsdestotrotz verbessern können?

Lenssen: In der Tat glauben wir bei Cisco auch, dass durch die Pandemie ein Umbruch in der Arbeitswelt ins Rollen gebracht wurde, der kaum wieder umkehrbar ist. Aktuelle Studien belegen ohnehin die hohe Zufriedenheit bei einem Großteil der Mitarbeiter. Dadurch werden sich Arbeitsprozesse und die Unterstützung durch die IT langfristig verändern. Wir empfehlen den IT-Teams unserer Kunden und Partnern fünf grundlegende Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit:

Richten Sie sich langfristig auf viele Mitarbeiter im Homeoffice ein und passen Sie ihre Bandbreiten oder Verfügbarkeit von Cloud-Services an.
Holen Sie sich die Unterstützung des Vorstands für den notwendigen Ausbau der IT Sicherheitsmaßnahmen.
Investieren Sie in das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter.
Automatisieren Sie die Abläufe, um Fehlerquellen zu reduzieren und eine höhere Visibilität zu erhalten.
Investieren Sie in Incident-Response-Maßnahmen, um rasch und gezielt auf Sicherheitsvorfälle reagieren zu können

funkschau: Covid-19 und die damit einhergehenden Herausforderungen werden uns möglicherweise noch auf unabsehbare Zeit begleiten. Organisationen und auch deren Mitarbeiter sollten deshalb in der Lage sein, jederzeit den Einsatz von Remote-Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Cisco hat vor diesem Hintergrund auf der digitalen „Cisco Live US“ Mitte Juni sein neues Business-Resiliency-Portfolio vorgestellt. Wen genau adressiert Cisco damit und inwiefern wird man damit dem Arbeiten in der „neuen Normalität“ gerecht?

Lenssen: Unser neues Business-Resiliency-Portfolio umfasst unter anderem Angebote die sichere Telearbeit einfacher und skalierbar möglich macht. Mit “Secure Remote Worker” bieten wir hochskalierbare Fernzugriffslösungen aus dem Homeoffice. Dazu gehören Tools zur Analyse der aktuellen VPN-Auslastung, sowie Planung, Design und Konfiguration des VPN-Netzwerks.

Die Rückkehr von Mitarbeitern ins Unternehmen ist während der Pandemie an hohe Hygiene- und Arbeitssicherheitsauflagen geknüpft. Häufig müssen die Social-Distancing-Maßnahmen dokumentiert werden. Wo datenschutzrechtlich und arbeitsrechtlich die Voraussetzung geschaffen wurden, kann die vorhandene Wireless-Infrastruktur mit Hilfe von “DNA Spaces” diesen Prozess unterstützen. Sie kann bei Bedarf Einblicke in Bewegungsmuster an verschiedenen Standorten geben und fördert die Sicherheit am Arbeitsplatz.

Weitere Branchenlösungen unterstützen den Fernunterricht von Kindern und Jugendlichen. Für den Gesundheitsbereich bieten wir ein fertiges IT-Infrastruktur-Paket für Behelfskrankenhäuser, das sich in weniger als fünf Tagen in Betrieb nehmen lässt. Es bietet WLAN für den Zugriff auf Daten, Sprache und Video, integrierte Netzwerksicherheit sowie Anleitungen und Unterstützung bei der Bereitstellung.

funkschau: Die Digitalisierung bringt es mit sich, dass sich die Bedrohungslandschaft stetig wandelt. Das macht es nicht einfacher für Unternehmen, den Überblick zu bewahren – geschweige denn auf diese dynamischen Entwicklungen zu reagieren. Welche Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der Bedrohungsforschung zu?

Lenssen: Die Bedrohungsforschung spielt tatsächlich eine zentrale Rolle in einer guten Sicherheitsstrategie. Nur genaue Analysen von Angriffen ermöglichen es entsprechende Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Cisco investiert darum erheblich in Security- und Netzwerk-Forschung, um Anwender weltweit vor Cyberangriffen zu schützen. Cisco Talos ist mit über 350 Experten eine der größten Threat-Research-Organisationen der Welt. Von ihren Erkenntnissen profitieren alle unsere Kunden in Echtzeit.

Doch Forschung alleine reicht natürlich nicht aus. Es braucht einen ganzheitlichen Sicherheitsansatz. Der beginnt bei Cisco zum Beispiel mit dem Produktkonzept und erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus, von der Entwicklung, Fertigung, Lieferkette und Kundennutzung. Zudem hat Cisco seit Jahren einen etablierten Prozess, der jeden Hinweis auf mögliche Sicherheitslücken prüft und gegebenenfalls schließt: Das PSIRT (Product Security Incident Response Team) schafft volle Transparenz, von der alle unsere Kunden profitieren.