Da Cyberkriminelle zunehmend auf Künstliche Intelligenz zurückgreifen, um komplexe Betrugsversuche durchzuführen, befindet sich der Finanzsektor permanent unter Druck: Es geht um den Schutz von Kunden und Vermögenswerten.
Neue Daten aus dem 2024er-Report „Battle Against AI-Driven Identity Fraud“ von Signicat zeigen: KI-gesteuerter Betrug macht mittlerweile 42,5 Prozent aller aufgedeckten Betrugsversuche im Finanz- und Zahlungsverkehrssektor aus. Dies könne als kritischer Wendepunkt für die Cybersicherheit in der Finanzbranche gelten, so Dienstleister für digitale Identitäten weiter. Schätzungsweise rund 30 Prozent der Versuche sehe man als erfolgreich an.
Der Bericht zeigt auf, wie schnell sich die Bedrohung durch KI-gestützte Betrugstaktiken ausbreitet. Dazu gehören der Einsatz von Deepfakes, synthetischen Identitäten und ausgeklügelten Phishing-Kampagnen. Diese fortschrittlichen Techniken ermöglichen es Betrügern, in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und einer noch nie dagewesenen Raffinesse zu operieren.
Weitere Zahlen aus dem Report:
Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich offenbar schnell und die herkömmlichen Abwehrmaßnahmen erweisen sich als unzureichend gegen KI-gestützte Angriffe. Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit Consult Hyperion erstellt wurde, fordert Unternehmen auf, jetzt zu handeln. KI-basierende Erkennungssysteme sollten eingeführt werden, Cybersecurity-Rahmenwerke verbessert und eine stärkere Zusammenarbeit in der Branche gefördert. Nur so könne man den sich entwickelnden Betrugstechniken einen Schritt voraus sein.
Zudem gilt es, die Lücke im Fachwissen zu schließen. Finanzinstitute haben Mühe, Schritt zu halten. „Die Unternehmen richten natürlich Abwehrmechanismen gegen KI-gesteuerten Identitätsbetrug ein, aber die Bedrohung wächst. Die Beschleunigung der Digitalisierung in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass Angriffe heute ausgefeilter und in größerem Umfang durchgeführt werden. Die Unternehmen müssen jetzt dringend handeln. Mechanismen, die vor einigen Jahren noch funktioniert haben, reichen nicht mehr aus. Sie müssen einen mehrschichtigen Ansatz in Erwägung ziehen, bei dem beispielsweise elektronische Identitäten mit Risikoanalysen und bei Bedarf auch mit Verstärkungen kombiniert werden. Nur so können sie das richtige Gleichgewicht zwischen dem reibungslosen Zugang für legitime Nutzer und der Einführung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen im Falle eines Risikos finden“, erklärte Pinar Alpay, Chief Product & Marketing Officer bei Signicat, mit Nachdruck.
Sichere und robuste digitale Identitätslösungen schützen die Endbenutzer und ihre Konten, wenn sie sich anmelden oder Dokumente akzeptieren – und sind damit die beste Verteidigung gegen die Übernahme von Konten, so Alpay weiter.