Medizinische Befunde im Darknet

Hackerangriff auf australische Krankenkasse: Täter identifiziert

11. November 2022, 6:23 Uhr | Quelle: dpa / Redaktion: Diana Künstler
Australien, Brisbane: Passanten laufen an einem Medibank-Schild. Hacker haben damit begonnen, die von Medibank gestohlenen Kundendaten im Dark Web zu veröffentlichen, nachdem sich der Krankenversicherer geweigert hatte, ein Lösegeld zu zahlen.
© Jono Searle/AAP/dpa

Nach dem Hackerangriff auf eine große Krankenversicherung in Australien sind die Verantwortlichen nach Regierungsangaben identifiziert worden. Premierminister Anthony Albanese habe die Nationalpolizei ermächtigt, Informationen zu den Hackern und ihrem Standort offenzulegen.

„Ich bin angewidert von den Verbrechern hinter diesem kriminellen Akt“, sagte Premierminister Anthony Albanese am Freitag. Er habe die Nationalpolizei ermächtigt, Informationen zu den Hackern und ihrem Standort offenzulegen. Weitere Details sollten im Laufe des Tages bekannt gemacht werden.1

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Brisbane Polizeisprecher
Reece Kershaw, ein Sprecher und Kommissar der australischen Bundespolizei, gibt im Hauptquartier der australischen Bundespolizei (AFP - Australian Federal Police) eine Erklärung an die Medien ab. Hacker waren in die Datenbank der Versicherung Medibank eingedrungen und hatten höchst sensible Informationen über Kunden gestohlen.
© Lukas Coch/AAP/dpa

Die Hacker waren vor einigen Wochen in die Datenbank der Versicherung Medibank eingedrungen und hatten höchst sensible Informationen über Millionen Kunden gestohlen. Damit versuchten sie, das Unternehmen zu erpressen. Dieses weigerte sich aber in Absprache mit Experten für Cyber-Kriminalität, Lösegeld zu zahlen. Daraufhin hatten die Täter vor wenigen Tagen erste sensible Daten von Kunden im Darknet veröffentlicht – also im verborgenen Teil des Internets. Unter anderem waren die medizinischen Befunde und Behandlungen der Versicherten in die Hände der Hacker gelangt, ebenso wie deren Geburtsdaten, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Mittlerweile wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur AAP weitere Daten offengelegt, offenbar von alkoholkranken Menschen und Frauen, die Abtreibungen vornehmen ließen.

„Wir haben Sie gewarnt. Wir halten immer unser Wort, wenn wir kein Lösegeld erhalten – wir veröffentlichen diese Daten, weil uns sonst in Zukunft niemand glauben wird“, schrieb die Gruppe. Sie hatte am Donnerstag mitgeteilt, ein Lösegeld von einem US-Dollar für jeden der 9,7 Millionen betroffenen Kunden der Medibank gefordert zu haben – also insgesamt 9,7 Millionen Dollar (9,5 Millionen Euro).

Medibank hatte mitgeteilt1, das Unternehmen werde kein Lösegeld zahlen, weil dies keineswegs sicherstelle, dass die Daten nicht trotzdem veröffentlicht würden. Zudem habe man andere Kriminelle nicht zu ähnlichen Taten ermutigen wollen, sagte Medibank-Chef David Koczkar.

1 https://www.sbs.com.au/news/article/medibank-hacker-identified-as-federal-police-set-to-reveal-more-details-soon-anthony-albanese-says/ukjj4833m
2 https://www.medibank.com.au/health-insurance/info/cyber-security/timeline/


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