Die Produktion digital absichern

OT-Security aus der IT ableiten

4. April 2022, 7:00 Uhr | Wolfgang Kurz/am

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Verbindungen aktiv überwachen

Die OT kann in diesem Zusammenhang noch etwas von der IT übernehmen. Bei einer aktiven Überwachung von Verbindungen, lassen sich digitale Infrastrukturen mitunter aktiv scannen. Das heißt, neben dem anfallenden Datenverkehr überprüft ein Programm Verbindungen, über die aktuell keine Informationen fließen, aber übermitteln können. Im Falle eines Angriffs ließen sich diese Kanäle möglicherweise nutzen, um Schadsoftware zu verbreiten. Sind diese Verbindungen nicht nötig, sollte man sie ebenfalls kappen. Selbst wenn ein Kanal in unregelmäßigen Abständen offen ist, schadet es nicht, ihn zu überdenken: Wie steht der Nutzen dieser Übertragungen im Verhältnis zum Risiko und möglichen Schäden, wenn es zu einer Attacke kommt?

Eine allgemeine Risikobewertung, bei der sich die Betriebstechnik eng mit der IT abstimmt, ist insgesamt ratsam. Denn wenn die Produktion in das Unternehmensnetz integriert ist, ändern sich Parameter, die sich auch auf die Security auswirken können.

Service ausweiten

Dies ist eine komplexe Aufgabe, die sowohl die OT als auch die IT Zeit kostet. Im Security-Bereich gibt es sogenannte Managed-Security-Service-Provider (MSSP), die das übernehmen können. Manche Unternehmen haben vielleicht schon einen MSSP als Unterstützung für ihre IT beauftragt. Dessen Angebot lässt sich möglicherweise auf die OT ausweiten, da viele Anforderungen ähnlich sind.

Bei den Service-Verhandlungen sollten Betriebe auf einige Punkte achten. Die Service-Level-Agreements (SLA) müssen auf die OT-Bedürfnisse angepasst sein. Das bezieht sich vor allem auf die Reaktionszeit. Bei der IT sind Stunden normal. Für eine Produktion ist das zu lange, denn Stillstände wirken sich dort schnell auf andere Bereiche aus. Firmen, die sich nach einem MSSP umsehen, fahren gut damit, nachzuforschen, ob der Dienstleister Referenzprojekte für OT-Anwendungen vorzuweisen hat oder mit einem Partner arbeitet, der in diesem Bereich Erfahrungen vorweisen kann.

Fazit: Risiken abwägen und Chancen nutzen

Dass IT und Produktion enger zusammenrücken, bringt Herausforderungen mit sich. Beide Bereiche standen lange nebeneinander und haben sich unterschiedlich entwickelt. Die Vorteile, die eine datenbasierte und digitalisierte Produktion bieten, sind allerdings nicht zu ignorieren. Damit diese Vorteile sich auch positiv auf das Geschäftsmodell auswirken, muss das Nutzen- und Risiko-Verhältnis stimmen.

Wolfgang Kurz ist Geschäftsführer und Gründer von Indevis.

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