Betroffenes Unternehmen: Deutscher Konzern
Täterin: Finanzchefin der US-Tochtergesellschaft
Vorgehensweise: Die Täterin zahlt sich selbst überhöhte Gehälter und kauft für sich persönlich auf Firmenkosten ein. Sie vertuscht die Zahlungen, indem sie insgesamt gleich vier frisierte Bücher führt, die sie je nach Bedarf internen Ansprechpartnern im Unternehmen vorlegt. Ungereimtheiten erklärt sie dem Finanzvorstand mit angeblichen Besonderheiten des US-Steuersystems.
Dauer bis zur Entdeckung: 3 Jahre
Schaden für das Unternehmen: Rund 1 Million Euro
Begünstigende Umstände im Unternehmen: Keine Aufgabenteilung innerhalb der Tochtergesellschaft
Entdeckt durch: Sonderprüfung durch Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, nachdem die Zahlen auch im dritten Jahr nicht plausibel waren
Präventionsmöglichkeiten: sofortige Klärung auffallender Ungereimtheiten
Tatmotivation / Verwendung der Beute: Täterin finanziert mit dem Geld ihren teure Lebensstil
Betroffenes Unternehmen: Krankenhaus
Täter: Küchen-Vorarbeiterin und Küchenchef
Vorgehensweise: Die Täter stehlen zunächst vereinzelt Waren aus den Lagern des Krankenhauses, professionalisieren sich aber im Laufe der Zeit immer weiter. Lebensmittel, Geschirr, Textilien und Verbandsstoffe werden in großem Maßstab gestohlen und teilweise mit LKWs abtransportiert. Das Diebesgut wird dann über ein eigenes Geschäft oder im Ausland verkauft.
Dauer bis zur Entdeckung: 15 Jahre
Schaden für das Unternehmen: Rund 3 Million Euro
Begünstigende Umstände im Unternehmen: Der Küchenchef konnte mehrere Mitarbeiter entlassen, die auf Auffälligkeiten und Diebstähle hinwiesen.
Entdeckt durch: Nachdem Verdachtsmomente zum Verwaltungsdirektor vorgedrungen waren, konnten die Täter in flagranti erwischt werden.
Präventionsmöglichkeiten: Hinweisgebersystem, regelmäßige Inventur
Tatmotivation / Verwendung der Beute: Täter erwerben vom Erlös Immobilien im europäischen Ausland