Ransomware vor und nach LockBit

Trend Micro: Kleine Unternehmen sind bevorzugtes Ziel

11. April 2024, 10:45 Uhr | Jörg Schröper

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Operation Cronos

LockBit war an einem Viertel aller Ransomware-Leaks im Jahr 2023 beteiligt und entwickelte seine Ransomware beständig weiter, um technisch führend zu bleiben. In enger Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA), konnte Trend Micro Bedrohungsdaten für eine detaillierte Analyse von LockBit-NG-Dev liefern, der nächsten, noch in der Entwicklung befindlichen Version der LockBit-Ransomware. Die Analyse machte die gesamte LockBit-Produktlinie für kriminelle Zwecke untauglich. Dieses kollektive Stilllegen eines der Hauptakteure im Bereich Ransomware mit dem Namen „Operation Cronos“, markiert einen bedeutenden Schritt im globalen Kampf gegen Cyberbedrohungen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Operation Cronos waren: 

  • Rufschädigung der Kernakteure: Angesichts seines angeschlagenen Rufs steht LockBit vor großen Herausforderungen beim Wiederaufbau seines Betriebs und seiner Partnernetzwerke („Affiliates“),
  • strategische Unterbrechung der Infrastruktur: Der tiefgreifende Ansatz der Operation hat es für die Akteure äußerst schwierig und zeitaufwendig gemacht, ihre Systeme wieder aufzubauen und sich neu zu gruppieren,
  • wirksame Abschreckung: Die Einblicke in die kriminellen Aktivitäten der Partner und die anschließenden Warnungen haben wahrscheinlich alle Partnerprogramme von LockBit zerschlagen und die operative Kapazität der Gruppierung weiter geschwächt, und
  • erhöhte Sicherheit für Unternehmen: Unternehmen profitieren von den Einblicken, welche die Operation erbracht hat und dem verringerten Risiko, von einem wichtigen Akteur auf dem Ransomware-Markt angegriffen zu werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die internationalen Strafverfolgungsbehörden bei der Arbeit gegen die LockBit-Gruppe mit unseren Analysen zu ihrer geplanten neuen Version erfolgreich unterstützen konnten.“, erklärte Robert McArdle, Director des Forward Looking Threat Research Team bei Trend Micro. „Da wir mit unseren Analysen diesen Bedrohungsakteuren einen Schritt voraus waren, konnten wir nicht nur Informationen an die Strafverfolgungsbehörden weitergeben, sondern auch den Schutz unserer weltweiten Kundenbasis stärken.“

Eine Auswertung der Disruptions-Operation hab gezeigt, dass globale Threat Intelligence einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus liefert, so McArdle weiter. Ähnlich wie bei LockBit gelang es einer internationalen Strafverfolgungsoperation unter Führung des FBI, auch die Infrastruktur von BlackCat zu infiltrieren und zu stören. Im Dezember drang die Operation in die Server von BlackCat ein und legte die Leak-Site lahm, nachdem sie erfolgreich Hunderte von Schlüsselpaaren für die Tor-Sites von BlackCat beschlagnahmt hatte.

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