Gefahr der Kontokaperung

Amazon-Händler müssen Konto regelmäßig prüfen

2. Mai 2017, 7:33 Uhr | Peter Tischer
© Fotolia/Rawpixel.com

Händler auf Amazons Marketplace müssen ihre Angebote regelmäßig auf Rechtsverletzungen überprüfen, um möglichen Abmahnungen zu entgehen und sich vor Angriffen auf ihr Verkäuferkonto zu schützen.

Händler, die über den Amazon-Marketplace verkaufen, sind verpflichtet, ihre Warenangebote regelmäßig auf etwaige Rechtsverletzungen zu überprüfen. In einer aktuellen Entscheidung hat das Amtsgericht Arnsberg die dafür notwendigen Abstände näher definiert. Demnach ist eine Kontrolle alle 14 Tage nicht ausreichend. Im konkreten Fall hatte eine Amazon-Marketplace-Händlerin Sonnenschirme samt Zubehör angeboten, wie Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei WBS aus Köln berichtet. Auf dem Produktbild waren aber auch Betonplatten zur Befestigung des Sonnenschirms abgebildet, ohne den Hinweis, dass diese nicht Teil des Angebots waren.

Daraufhin wurde die Händlerin abgemahnt und vor dem Oberlandesgericht Hamm zur Unterlassung verurteilt. Daran hielt sich die Beklagte allerdings nicht und bewarb das Angebot unverändert weiter. Deshalb musste sie sich nun in einem zweiten Prozess vor Gericht verteidigen. Zu ihrer Verteidigung brachte die Beklagte vor, dass es ihrer Ansicht nach genüge, ihr Amazon-Konto und die darin enthaltenen Angebote alle zwei Wochen auf Rechtsverletzungen zu überprüfen. Bei ihrer Argumentation bezog sie sich auf das BGH-Urteil »Angebotsmanipulation bei Amazon« vom 3. März 2016 (Az. I ZR 140/14). Diese Auffassung teilten die Arnsberger Richter allerdings nicht.


  1. Amazon-Händler müssen Konto regelmäßig prüfen
  2. Ordnungsgeld in Höhe von 2.500 Euro
  3. Wert steigt, weil Amazon wächst

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Amazon Web Services

Weitere Artikel zu WBS Law

Matchmaker+